
Das größte koreanische Webportal Naver hat Maßnahmen für die Verhinderung der Manipulation der öffentlichen Meinung im Netz bekannt gegeben.
Naver will ab dem dritten Quartal keine Nachrichten mehr bearbeiten und die Kontrolle über seinen Service für das Schreiben von Kommentaren verstärken. Dies gab die Unternehmenschefin Han Seong-sook am Mittwoch bekannt.
Stattdessen werde eine Sektion mit Nachrichten der einzelnen Medienanstalten eingeführt. Über sogenannte „Out-Links“ könnten die Nutzer dann durch Anklicken einer Nachricht auf die Webseite der jeweiligen Medieneinrichtung gelangen.
Anstelle der Veröffentlichung von bearbeiteten Nachrichten auf der Startseite werde das Webportal seine Suchfunktion verstärken.
Des weiteren werde ein Service für die Empfehlung von Nachrichten entsprechend den individuellen Interessen der Nutzer eingeführt. Über die Möglichkeit und Darstellung von Kommentaren zu Nachrichten in dieser Sektion würden die Medienanstalten selbst entscheiden. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich das Interesse der Nutzer auf einzelne Artikel fokussiere und sich Kommentare dazu anhäuften.
Anlass für den neuen Beschluss ist die Kritik anlässlich des jüngsten Skandals um Medien-Manipulation durch einen Blogger mit dem Pseudonym Druking.
Eine Manipulation der öffentlichen Meinung im Netz durch eine konzentrierte Veröffentlichung von Kommentaren erweist sich bei Wahlen stets als Problem. Im Vorfeld der näher rückenden Kommunalwahlen wächst erneut die Sorge, dass die Online-Berichterstattung für Manipulationen ausgenutzt werden könnte.