Im Jahr 2005 erhielt Professor Kim Ik-sang von der Abteilung für Film und Theater an der Seoil Universität eine E-Mail vom Filmcafé des koreanischen Generalkonsulats in San Francisco. Man bat ihn, einen Film zu drehen über einen alten Mann in Mendocino, Kalifornien, der behauptete, Anfang des 20. Jahrhunderts mit seiner Familie in Korea gelebt zu haben und Dokumente über die Unabhängigkeitsbewegung des ersten März zu besitzen. Professor Kim machte sich auf, um den alten Mann namens Bruce Taylor zu treffen und kam so einer ungewöhnlichen Familiengeschichte auf die Spur.
Die Eltern von Bruce Taylor, Albert und Mary Taylor kamen 1917 nach Seoul und wurden Zeugen der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 und der langjährigen japanischen Gewaltherrschaft in Korea, bevor sie das Land 1942 wieder verlassen mussten. Albert sorgte als Nachrichtenkorrespondent dafür, dass das Ausland vom Unabhängigkeitskampf der Koreaner erfuhr, und Mary dokumentierte ihre Erlebnissen in der Autobiographie „Dilkusha and Chain of Amber“.
Das Seouler Museum für Geschichte hat mit den hinterlassenen Dokumenten der Familie Taylor eine Sonderausstellung eingerichtet und KBS World Radio widmet dieser mutigen Familie eine Sondersendung zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeitsbewewegung des ersten März.

Photo : SEOUL MUSEUM OF HISTORY