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Bildungsministerium erlaubt Englischunterricht in Kindergärten

2018-10-05

Nachrichten

ⓒKBS News

Das Bildungsministerium hat seinen Plan, den Englischunterricht in Kindergärten zu verbieten, zehn Monate nach dessen Entscheidung offiziell aufgegeben. Die meisten Eltern begrüßen die neue Entscheidung. Das Ministerium büßte jedoch stark Glaubwürdigkeit hinsichtlich seiner Politik ein. Der Streit über die Angelegenheit wird zudem angesichts kritischer Stimmen voraussichtlich kaum abebben.


Das Bildungsministerium hatte im vergangenen Dezember angekündigt, den Englischunterricht in Kindergärten verbieten zu wollen. Zur Begründung hieß es, dass Kleinkindern nicht uneingeschränkt English gelehrt werden sollte. Das Vorhaben stieß jedoch auf starken Widerstand vieler Eltern. Sie waren besorgt darüber, dass der Schritt den privaten Nachhilfeunterricht weiter fördern könnte, was sie finanziell noch stärker belasten würde.


Koreanische Eltern sind für ihren großen Bildungseifer bekannt. Sie geben unter anderem ausgiebig Geld dafür aus, ihren Kindern Englisch beizubringen. Sie glauben, dass Englischkenntnisse in Zeiten der Globalisierung eine unerlässliche Qualifikation in allen Bereichen sei. Daher ist die Nachfrage nach Englischunterricht bereits in jungen Jahren groß. Es gibt viele englischsprachige Kindergärten, die hohe Gebühren eintreiben. Inmitten dieser Situation beschloss das Bildungsministerium, den Englischunterricht in Kindergärten zu verbieten.


Jedoch löste der Plan die Besorgnis aus, dass dadurch die finanzielle Belastung wegen des privaten Nachhilfeunterrichts zunehmen wird. Auch wurde befürchtet, dass die Bildungsschere abhängig vom Einkommensniveau weiter auseinander gehen könnte. Die Gegner des Verbots erhoben unter anderem im Internet ihre Stimme und registrierten auch Petitionen auf der Webseite des Präsidialamtes. Das führte schließlich zum Verzicht des Bildungsministeriums auf den Plan.


Damit sind jedoch nicht alle Probleme bezüglich des Englischunterrichts geklärt. Der nachschulische Englischunterricht in der ersten und zweiten Grundschulklasse ist derzeit nämlich weiterhin verboten. Es werden allerdings zunehmend Stimmen laut, die fordern, auch dieses Verbot aufzuheben. Das Bildungsministerium teilte die Bereitschaft mit, die Angelegenheit zu überprüfen. Jedoch begrüßen nicht alle Eltern die Aufhebung des Verbots vom Englischunterricht in Kindergärten. Die Genehmigung des Englischunterrichts in Kindergärten und auch in den ersten beiden Grundschulklassen würde die Bildungsdifferenz weiter vergrößern, heißt es.

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