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Präsident Moon will Begnadigungen für verurteilte Gegner von Marinebasis auf Jeju überprüfen

2018-10-12

Nachrichten

ⓒKBS News

Das Dorf Gangjeong auf der Insel Jeju ist wegen der gespaltenen Meinung der Einwohner zum Bau einer Marinebasis in einen großen Konflikt geraten.


Die Marinebasis auf Jeju wurde als zivil-militärischer Hafenkomplex gebaut. Die Marine plante, einen Kai für Kriegsschiffe und einen für zivile Kreuzfahrtschiffe zu bauen. Etwa 20 Kriegsschiffe der Marine und zwei Kreuzfahrtschiffe können dort gleichzeitig anlegen und bleiben.


Das Dorf Gangjeong beschloss ursprünglich nach Diskussionen unter den Einwohnern, sich für den Standort der geplanten Marinebasis zu bewerben. Nachdem das Dorf als bevorzugter Verhandlungspartner ausgewählt worden war, kam es jedoch zu Auseinandersetzungen zwischen den Befürwortern und den Gegnern. Der Konflikt breitete sich bald auf der gesamten Insel aus. Einige politische Parteien und Bürgerorganisationen schlossen sich an, daraufhin eskalierte der Streit zu einem landesweiten Konflikt.


Der Bau eines Marinestützpunkts auf Jeju wurde aus Sicherheitsgründen für notwendig gehalten. Die südliche Insel liegt entfernt vom Festland Koreas und grenzt an einen Ozean. Die Nachbarländer China und Japan befinden sich in relativer Nähe. Die Insel verfügt jedoch kaum über einen richtigen Militärstützpunkt oder Verteidigungsanlagen. Die Marinebasis werde solche Schwächen hinsichtlich der Sicherheit beheben und zugleich ein Brückenkopf für den Vorstoß in den Ozean werden, betonten die Befürworter.


Die Gegner machten dagegen auf den Umweltschutz und den Frieden aufmerksam. Der Bau einer Marinebasis werde den Status von Jeju als Insel des Friedens zum Einsturz bringen. Das Bauprojekt würde China provozieren und damit weitere Sicherheitssorgen entfachen, behaupteten sie. Die Gegner äußerten auch Bedenken wegen der möglichen Umweltzerstörung.

Es kam zu heftigen Protestkundgebungen, die auch unter Gewaltanwendung unterdrückt wurden. Einige Streitigkeiten landeten schließlich vor Gericht. Trotzdem wurden die Bauarbeiten weiter fortgesetzt und die Marinebasis im Jahr 2016 fertiggestellt. Der Konflikt konnte jedoch bisher nicht vollständig beigelegt werden. Das ist der Grund, warum Präsident Moon Jae-in bei seinem Besuch auf Jeju am Donnerstag seine Bereitschaft erklärte, Begnadigungen in diesem Fall zu überprüfen.

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