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Ex-Präsident Chun Doo-hwan vor Gericht

2019-03-17

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Der frühere Präsident Chun Doo-hwan hat sich am Montag wegen des Vorwurfs der Ehrverletzung eines Verstorbenen vor Gericht verantworten müssen. Die Verhandlung am Bezirkgsgericht Gwangju dauerte 75 Minuten.


Der Ex-Präsident wurde im Mai letzten Jahres angeklagt, weil er in seinen 2017 heausgegebenen Memoiren den verstorbenen katholischen Priester Cho Bi-oh als Lügner bezeichnete. Der Geistliche war nach eigenen Angaben Augenzeuge, als im Zuge der Niederschlagung der Gwangju Demokratiebewegung von 1980 aus Hubschraubern Schüsse auf Zivilisten abgegeben worden seien.


Chuns Seite vertritt den Standpunkt, dass die Frage, ob tatsächlich aus Hubschraubern geschossen wurde, bis heute umstritten sei. Aufgrund dessen gehöre es zum Recht der freien Meinungsäußerung des Autors, solche Behauptungen in seinen Memoiren zurückzuweisen.


Dass im Zuge der Niederschlagung der Gwangju-Demokratiebewegung von Helikoptern aus auf Demonstranten geschossen wurde, ist jedoch mehrfach belegt. An einem Gebäude in Gwangju wurden Einschusslöcher entdeckt. Der nationale forensische Dienst stellte fest, dass die Schüsse von einem Hubschrauber im Schwebeflug abgegeben wurden. Ein Sonderausschuss des Verteidigungsministeriums zur Klärung der Wahrheit um die Gwangju Demokratiebewegung kam nach Untersuchungen ebenfalls zu dem Schluss, dass auf die Bürger von Gwangju von Militärhubschraubern aus geschossen wurde. Auch die Staatsanwaltschaft geht vom Vorliegen dieses Tatbestands aus. Die Anklagevertreter stützen sich dabei unter anderem auf vertrauliche Dokumente der US-Botschaft.


Chun Doo-hwan kam im Dezember 1979 durch einen Militärputsch an die Macht. Nach der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Gwangju durch das Militär wurde er 1980 Präsident und blieb bis 1988 im Amt.

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