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Präsident Moon bricht für Gipfel nach Washington auf

2019-04-10

Nachrichten

ⓒKBS News

Das größte Anliegen beim bevorstehenden Gipfel zwischen Südkorea und den USA ist, ob beide Seiten eine ausreichend vereinbarte Lösung für die Denuklearisierung Nordkoreas finden könnten. Was wichtig ist, ist keine diplomatische Rhetorik, sondern eine praktische Übereinstimmung oder eine maximale Annäherung der Meinungen. Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, ob es gelingen wird, die Spekulationen über einen Riss im südkoreanisch-US-amerikanischen Bündnis zu zerstreuen und die Atomgespräche mit Nordkorea wieder auf den Weg zu bringen.


Es scheint nicht leicht zu sein, die beim Gipfel in Hanoi offenbarten Differenzen zwischen den USA und Nordkorea zu überbrücken. Das heißt, dass nicht nur die Abhaltung eines dritten Gipfels, sondern auch die Aufrechterhaltung von Impulsen für den Dialog schwierig sein könnte. Nordkorea fordert eine schrittweise Lösung, eine Vorgehensweise, die bei den USA Misstrauen schürt. Auch beim Verständnis über den Begriff der Denuklearisierung herrschen große Differenzen. Diese Situation schuf jedoch einen Spielraum für Südkorea.


Im Präsidialamt in Seoul ist diesbezüglich von einem sogenannten „genügend guten Deal“ (good enough deal) und einer „kontinuierlichen frühen Ernte“ die Rede. Ein „genügend guter Deal“ stellt eine Lösung dar, die für alle akzeptabel ist. Sie sieht vor, dass auf der Grundlage einer umfassenenden Einigung über die Denuklearisierung schrittweise Gegenleistungen gewährt werden. Als eine konkrete Methode hierfür wurde eine „frühe Ernte“ (early harvest) vorgeschlagen. Durch die Einigung auf eine oder zwei frühzeitige Umsetzungsmaßnahmen sollte die Denuklearisierung vorangetrieben werden, heißt es. Es wird daher erwartet, dass Präsident Moon Jae-in beim geplanten Treffen US-Präsident Donald Trump von seinem Vorschlag für schrittweise Gegenleistungen überzeugen will. Die Wiederaufnahme von Touren zum nordkoreanischen Berg Geumgang oder des Betriebs des innerkoreanischen Industrieparks Kaesong kann als schrittweise Gegenleistung durch eine teilweise Sanktionslockerung angeboten werden.


Über einen möglichen Ausgang des Gipfels herrschen unterschiedliche Meinungen. Es herrschen skeptische Aussichten vor, jedoch setzen einige ihre Hoffnung auf eine „Top-down-Methode“. Skeptiker meinen, dass eine schrittweise Lösung kaum erörtert werden könnte, da diese nicht im Interesse der USA liegt. Eine „frühe Ernte“ oder ein „genügend guter Deal“ stelle schließlich eine von Nordkorea verlangte Lösung dar, die auf schrittweisen Gegenleistungen beruhe, heißt es. Andere sagen, dass in der festgefahrenen Situation mit einer Top-down-Methode ein Durchbruch herbeigeführt werden müsse. Da ein neuer Durchbruch für den Dialog nötig sei, könnte Südkorea die USA doch noch überzeugen.


Sowohl die USA als auch Nordkorea sind bereit, Impulse für den Dialog aufrechtzuerhalten. Die USA betonen zwar immer noch, an der maximalen Druckausübung gegenüber Nordkorea festzuhalten. Das heißt, dass Washington im Moment keinesfalls beabsichtigt, Sanktionen zu lockern. Jedoch unterstreicht Präsident Trump troztdem seine guten Beziehungen zu Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un. Das deutet an, dass er die Tür für den Dialog weiter offen hält.


Nordkorea hatte nach dem Hanoier Gipfel für eine Weile geschwiegen, bevor das Land jüngst begann, Südkorea und die USA zu kritisieren. Über Südkorea hieß es, dass es sich nur um die Meinungen der USA und der konservativen Gruppen kümmere. Jedoch verzichtet Nordkorea dabei anders als in der Vergangenheit auf grobe und extreme Ausdrücke. Das erweckt den Eindruck, dass Nordkorea im Vorfeld des Südkorea-USA-Gipfels auf seine eigene Weise eine Botschaft aussendet.


Als günstigstes Szenario gilt, dass Südkorea und die USA beim Gipfel ihre Kooperation festigen und dann durch innerkoreanische Gespräche der Dialog zwischen Nordkorea und den USA gefördert wird.

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