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Fünf Jahre nach dem Untergang der Fähre Sewol

2019-04-16

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Eine wichtige Lehre aus dem Untergang der Fähre Sewol ist, dass sich eine solche von Menschen verursachte Katastrophe nicht wiederholen sollte.


Die Fähre Sewol verkehrte zwischen Incheon und Jeju. Die Havarie ereignete sich gegen 8.50 Uhr am 16. April 2014. Das Schiff kippte vor der Insel Byeongpung vor der Südwestküste Koreas zur Seite und sank anschließend. An Bord waren 476 Menschen, 304 kamen ums Leben oder werden noch vermisst. Die meisten Todesopfer waren Schüler der Danwon Oberschule in Ansan, die sich auf einem Schulausflug zur Insel Jeju befanden. Lediglich 172 Personen konnten gerettet werden.


Der Tod von so vielen Menschen hätte verhindert werden können. Dass das Unglück ein solch verheerendes Ausmaß annahm, ist in erster Linie auf das falsche Vorgehen des Kapitäns und der Besatzungsmitglieder zurückzuführen. Auch der Rettungseinsatz der Küstenwache war nicht fehlerfrei. Als die Fähre zu kippen begann, wurde den Passagieren per Lautsprecher gesagt, an ihrem Standort zu bleiben. Die Passagiere folgten der Anweisung und blieben in ihren Kabinen, während der Kapitän und weitere Crewmitglieder das Schiff verließen. Die Küstenwache war zwar bald zur Stelle, verpasste jedoch wegen der falschen Lageeinschätzung des Kommandeurs die sogenannte goldene Zeit für die Rettung.


Bei den Untersuchungen zum Unglück wurden noch größere Probleme enthüllt. Ein abrupter Richtungswechsel bei der Fahrt, eine Überladung, falsch gesicherte Ladung sowie ein unsachgemäßer Ausbau des Schiffes wurden als Unglücksursachen genannt. Die Reederei und die Verantwortlichen wurden hierfür zur Rechenschaft gezogen. Der eigentliche Eigentümer der Reederei, Yoo Byung-un, starb auf der Flucht, als er sich dem Zugriff durch die Behörden zu entziehen versuchte.


Um den wahren Sachverhalt noch gründlicher zu klären, wurde im Januar 2015 ein Sonderuntersuchungsausschuss gebildet. Das Komitee musste jedoch seine Arbeit beenden, ohne inmitten des Streits über die Ermittlungs- und Anklagebefugnisse den Fall gründlich untersucht zu haben. Im April 2017 wurde das Wrack der Unglücksfähre geborgen. Danach wurde ein Komitee zur Untersuchung des Schiffsrumpfs eingesetzt. Das Gremium kam jedoch zu keinem eindeutigen Schluss in Bezug auf die Unglücksursache. Das Komitee hielt das Zusammenspiel von internen Faktoren wie ein übermäßiger Um- und Ausbau des Schiffs und die nicht ausreichende Stabilität für eine mögliche Ursache, schloss jedoch zugleich die Möglichkeit eines Einflusses von außen nicht aus. Daraufhin wurde im März 2018 ein zweiter Sonderuntersuchungsausschuss gebildet. Hinterbliebene von Todesopfern und Bürgerorganisationen fordern nun, 18 damals verantwortliche Regierungsbeamte zu bestrafen.


Eine vollständige Klärung der Wahrheit wird verlangt, um weitere ähnliche Unfälle zu vermeiden. Zuerst muss die immer wieder vorgebrachte Annahme untersucht werden, dass eine Einwirkung von außen im Spiel gewesen sei. Inzwischen wurden Gesetze und Systeme in Bezug auf einen übermäßigen Um- und Ausbau vebessert. Es muss nun geprüft werden, ob die Maßnahme ausreichend war. Die Verantwortlichen müssen selbstverständlich zur Rechenschaft gezogen werden.


Nach dem Untergang der Sewol nahm das Sicherheitsbewusstsein der Bürger deutlich zu, das System zur Katastrophenreaktion wurde verbessert. Es kann nicht geleugnet werden, dass an manchen Stellen noch immer Schwachpunkte und Lücken zu erkennen sind. Um die Schmerzen der Hinterbliebenen heilen zu können, sollten die Wahrheit hinter der Havarie gründlich geklärt und ähnliche Unfälle verhindert werden.

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