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USA stufen China als Währungsmanipulator ein

2019-08-06

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat sich nun zu einem Währungskrieg entwickelt. Es wird befürchtet, dass die Eskalation des Konflikts zwischen beiden Großmächten zu einem rapiden Abschwung der Weltwirtschaft führen wird. Das könnte die südkoreanische Wirtschaft noch stärker belasten, die zurzeit ohnehin mit zahlreichen ungünstigen Faktoren konfrontiert ist.


Die USA stuften China unmittelbar als Währungsmanipulator ein, nachdem Peking erklärt hatte, die Einfuhr landwirtschaftlicher Produkte aus den USA zu stoppen. Zuvor hatten die USA angekündigt, ab dem 1. September zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importwaren aus China im Wert von 300 Milliarden Dollar zu verhängen.


Der direkte Anlass für die Bestimmung zum Währungsmanipulator ist die starke Abwertung des chinesischen Yuan. Der Wechselkurs überschritt am Montag erstmals seit Mai 2008 die Marke von sieben Yuan pro US-Dollar. Das ließ die Vermutung aufkommen, dass China mittels der Yuan-Abwertung den Wechselkurs als Waffe gegen die US-Zölle einsetzt.


Sollte ein Land als Währungsmanipulator eingestuft werden, verlangen die USA Korrekturen hinsichtlich der Unterbewertung der Währung und eines übermäßigen Handelsüberschusses. Falls keine Korrekturen vorgenommen werden, drohen Sanktionen wie Beschränkungen für Investitionen in amerikanische Unternehmen und für die Beteiligung an Beschaffungprogrammen der US-Regierung sowie die Überwachung durch den Internationalen Währungsfonds.


In einem solchen Fall werden unter anderem negative Folgen für die globale Wirtschaft und die Einstufung weiterer Länder als Währungsmanipulator befürchtet. Der Wertverlust der Landeswährung führt zur Verstärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Produkten des betreffenden Landes in preislicher Hinsicht, nämlich der Konkurrenzfähigkeit am Exportmarkt. Die USA setzen die Abwertung der Währung mit Exportsubventionen gleich und wollen gegebenenfalls Ausgleichszölle beschließen. Die USA haben bereits hohe Zollschranken gegen China errichtet.


Es ist selbstverständlich, dass der Streit zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt schwerwiegende Folgen für die globale Wirtschaft haben wird. Es wird befürchtet, dass die Weltwirtschaft noch im dritten Quartal in eine Rezession schlittern wird, sollte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter zuspitzen. Die Zollschranken der USA gegen China beeinträchtigen bereits den Welthandel. Die Zollschranken gegen China sind gewissermaßen auch Zollschranken gegen Südkorea. Denn Südkorea exportiert viele Halbfertigwaren in die Volksrepublik, aus denen China Fertigprodukte herstellt und in die USA ausführt. Werden Chinas Ausfuhren in die USA behindert, wirkt sich dies auch auf die südkoreanischen Exporte nach China aus.


Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht auch, ob die USA weitere Länder der Währungsmanipulation bezichtigen werden. Das US-Finanzministerium führte in seinem Währungsbericht vom letzten Mai neun Länder in der Beobachtungsliste auf, darunter Südkorea, China und Deutschland. US-Präsident Donald Trump hegt Zweifel, dass finanzpolitische Maßnahmen von Handelspartnern der Währungsmanipulation dienen könnten. Daher könnte eine Senkung des Leitzinses oder eine quantitative Lockerung mit einer Währungsmanipulation gleichgesetzt werden. Experten sagen, dass bereits ein Kalter Krieg auf dem Gebiet der Währungen begonnen habe.


Südkorea befindet sich ohnehin in einer schwierigen Lage, insbesondere wegen des Rückgangs der Halbleiterexporte, der Verlangsamung der Binnenkonjunktur und des Konflikts mit Japan. Der Handelsstreit zwischen den USA und China wirkt sich bereits negativ auf die koreanische Konjunktur aus. Sollte nun auch der Währungskrieg eskalieren, wird Südkorea doppelt belastet sein. Die Regierung teilte mit, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und gegen übermäßige Schwankungen am Markt aktiv vorzugehen. In Bezug auf die Gefahr einer Einstufung Südkoreas als Währungsmanipulator betonte sie, Südkorea unterscheide sich von China.

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