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Regierung und Zentralbank halten Dringlichkeitssitzung zur Makrowirtschaft ab

2019-08-07

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Die regelmäßige Sitzung zur Makrowirtschaft und Finanzbranche findet gewöhnlich unter Leitung des Ersten Vizefinanzministers statt. Der heutigen Sitzung wohnten jedoch auch der Vizeministerpräsident für Wirtschaft, der Präsident der Zentralbank und die Chefs der Finanzdienstekommission und der Finanzaufsicht bei. Es ist das erste Mal seit dem 4. September 2017, kurz nach Nordkoreas sechstem Atomtest, dass der Vizeministerpräsident und der Notenbankchef an der Sitzung zur Makrowirtschaft teilnahmen. Beim heutigen Treffen wurden die Streichung Südkoreas aus der weißen Liste Japans und die Einstufung Chinas als Währungsmanipulator thematisiert.


Die Teilnehmer betonten einstimmig das Ziel der Marktstabilisierung. Mit Blick auf die Börse wurden Maßnahmen zur Stabilisierung von Angebot und Nachfrage, die Lockerung der Regelungen zum sogenannten Self Tender, nämlich dem Aktienrückkauf, sowie die Verschärfung der Regelungen zu Leerverkäufen erwähnt. Im Falle einer Unsicherheit am Devisenmarkt wolle die Regierung vorsorgliche und entschiedene Maßnahmen zur Marktstabilisierung treffen, hieß es. Es wurde zudem versprochen, alles daranzusetzen, die Investitionen und Ausfuhren auf Erholungskurs zu bringen. Die Notenbank betonte die Notwendigkeit, eng mit der Regierung zu kooperieren.


Inmitten des Konflikts zwischen Südkorea und Japan stuften die USA am Montag (Ortszeit) China als Währungsmanipulator ein, was die Finanzmärkte ins Schwanken brachte. Die Aktienindizes in Südkorea fielen daraufhin auf den tiefsten Stand seit drei oder vier Jahren. Am Devisenmarkt überschritt der Won-Dollar-Wechselkurs erstmals seit etwa drei Jahren die Marke von 1.200 Won pro Dollar.


Unter den erwähnten Maßnahmen zur Stabilisierung der Börse ist die Verschärfung der Regulierungen für Leerverkäufe am auffälligsten. Die Finanzbehörden teilten mit, dass sie die Verschärfung der entsprechenden Vorschriften ausreichend überprüft hätten. Daher sei der Schritt jederzeit umsetzbar. Ein gedeckter Leerverkauf an der Börse bedeutet den Verkauf von Aktien, die der Verkäufer zum Zeitpunkt der Verkaufsvereinbarung nicht besitzt, sondern geliehen hat. Ziel ist es, einen Kursgewinn zu erzielen, wenn der Wert der Aktie sinkt. Leerverkäufe wirken sich positiv aus, wenn die Börse stabil ist. Sollte jedoch eine instabile Lage an der Börse herrschen, besteht die Gefahr, dass Leerverkäufe zu größeren Schwankungen und möglicherweise einem Kurssturz führen. Aus diesem Grund verbot Südkorea im Oktober 2018 inmitten der globalen Finanzkrise Leerverkäufe. Damals untersagten auch die USA, Japan und Australien Leerverkäufe.


Über die Maßnahmen zur Stabilisierung des Devisenmarktes herrscht große Sorge. Denn eine voreilige Intervention könnte als Versuch der Währungsmanipulation abgestempelt werden. Vizeministerpräsident und Finanzminister Hong Nam-ki wies diese Sorge jedoch zurück und nannte hierfür drei Gründe: Im Falle eines ausgeprägten Herdenverhaltens sei eine Intervention für eine Justierung international erlaubt. Als weiterer Grund wurde die Transparenz bei Devisenmarktinterventionen genannt. Die südkoreanische Regierung legt seit März dieses Jahres regelmäßig Daten über ihre Devisenmarktinterventionen offen. Als letzten Grund wies Hong darauf hin, dass sich Südkorea und die USA eng miteinander absprechen würden. Daher werde Südkorea keine Währungsmanipulation vorgeworfen.


In Bezug auf Japans Exportrestriktionen hatte die Regierung bereits Maßnahmen vorgelegt. Hong sagte diesbezüglich, es sei am wünschenswertesten, die Angelegenheit durch Diskussionen mit Japan in den Griff zu bekommen. Zugleich hieß es, die Regierung wolle aktiv Fördermaßnahmen treffen, um kurzfristige Schäden für Unternehmen zu begrenzen. Auf mittel- und langfristige Sicht würden Maßnahmen zur Verstärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Stoff-, Zuliefer- und Ausrüstungsindustrie sowie zu größerer Selbstständigkeit ausgearbeitet. Hong betonte, es bestehe kein Grund zu übermäßiger Sorge, da die Fundamente der koreanischen Wirtschaft stabil seien.

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