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Spekulationen über einen neuen Gipfel zwischen Trump und Kim

2019-11-07

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Nach Prognosen des südkoreanischen Geheimdienstes könnten Nordkorea und die USA noch in diesem Monat oder Anfang Dezember eine neue Runde von Arbeitsgesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm führen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un scheine entschlossen, vor Jahresende einen weiteren Gipfel mit US-Präsident Donald Trump abzuhalten, hieß es am Montag in einem Bericht des Geheimdienstes vor dem Parlament. Zum Thema sagt der Forscher Oh Gyeong-seop vom Koreanischen Institut für Nationale Vereinigung:  


Obwohl der nationale Auklärungsdienst keine spezifischen Gründe für seine Vorhersage über einen dritten Gipfel zwischen Nordkorea und den USA anführte, gründet sie auf zwei Faktoren. Erstens, Nordkorea und die USA haben ihre Positionen bei den Kontakten auf Arbeitsebene am 5. Oktober in Stockholm bestätigt. Es ist jetzt Zeit für beide Seiten, sich ein weiteres Mal zu treffen. Zweitens, Kim Jong-un hat für die Nuklearverhandlungen eine Frist bis Ende dieses Jahres gesetzt. Vor diesem Hintergrund vermutet der Geheimdienst, dass ein neues Gipfeltreffen noch vor Jahresende stattfinden könnte.  


In seiner Ansprache in der Obersten Volksversammlung im April sagte Nordkoreas Machthaber, er wolle bis Ende des Jahres darauf warten, ob die USA eine kühne Entscheidung treffen könnten. Die Aufmerksamkeit richtet sich jetzt auf die Möglichkeit neuer Arbeitsgespräche. Diese könnten eventuell am Rande einer Konferenz über atomare Nichtverbreitung in Moskau geführt werden, die von Donnerstag bis zum Samstag stattfindet. Nordkorea hat dazu den Generaldirektor der Nordamerika-Abteilung im Außenministerium, Jo Chol-su, nach Moskau geschickt. Auf US-Seite nimmt der Sondergesandte für Nordkorea, Mark Lambert, teil: 


Als Nachfolger von Kwon Jong-gun spielt Jo eine wichtige Rolle in den Nuklearverhandlungen mit den USA. Es ist möglich, dass der nordkoreanische Funktionär Kontakt mit Lambert in Moskau herstellt oder Diskussionen führt. Es gibt aber bislang keine speziellen Berichten über Arbeitsgespräche. 


Zusammen mit der Ersten Vizeaußenministerin Choe Son-hui gilt Jo als Schlüsselfigur im nordkoreanischen Außenministerium. Lambert nahm Anfang Oktober an den Vorgesprächen mit Nordkorea in Stockholm teil. Sollten neue Verhandlungen zustandekommen, könnten sie die künftige Richtung für beide Seiten weisen: 


Nordkorea hat in den vergangenen sechs Monaten vier neue Systeme für Kurzstreckenraketen getestet. Zuletzt feuerte Nordkorea zwei Raketen von einem supergroßen Mehrfach-Raketenwerfer ab. Zusätzlich zu den taktischen Lenkwaffen testete Pjöngjang am 2. Oktober eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete. Angesichts der stockenden Nuklearverhandlungen könnte die Serie von Raketentests dazu gedient haben, Druck auf die USA auszuüben. Pjöngjang könnte weitere Provokationen unternehmen, um von Washington mehr Konzessionen zu erhalten. 


Neben den Spekulationen über ein neues Treffen zwischen Kim und Trump gibt es auch die Vermutung, dass Nordkoreas Machthaber erneut China besuchen könnte: 


Es ist für Nordkorea äußerst wichtig, eine Lockerung der Sanktionen zu erreichen. Zu diesem Zweck ist es nötig, die Unterstützung von China zu haben. Nordkorea ist daran interessiert, das Gebiet um Kalma und das Kumgang-Gebirge als internationale Touristenziele zu entwickeln. Für Nordkorea wären chinesische Touristen im Land eine der wenigen Möglichkeiten, Devisen einzunehmen, ohne Ziel von UN-Sanktionen zu sein. Wir können nicht ausschließen, dass Kim Jong-un noch vor Jahresende China besuchen wird. Engere Beziehungen zwischen Nordkorea und China könnten sich auch negativ auf die Beziehungen Nordkoreas zu den USA auswirken. 


Derzeit ist allerdings schwer vorauszusagen, ob ein dritter Gipfel zwischen Kim und Trump noch in diesem Jahr zustandekommen kann: 


Damit ein dritter Nordkorea-USA-Gipfel stattfindet, sollten beide Seiten zunächst einige Vereinbarungen durch die Arbeitsgespräche treffen. Da nur noch weniger als zwei Monate übrig sind in diesem Jahr, wird dies eine schwierige Aufgabe sein. Trump befindet sich zuhause in einer sehr schwierigen politischen Situation. Er wird wohl eher nichts übereilen, um den Atomstreit mit Nordkorea vor Jahresende beizulegen. 


Nordkorea und die USA befinden sich in einem neuen Tauziehen. Es bleibt abzuwarten, ob die USA einen neuen Vorschlag für die Atomgespräche machen, wie ihn Nordkorea fordert.

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