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Südkoreas Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,4 Prozent

2019-12-03

Nachrichten

ⓒKBS News

Das Bruttoinlandsprodukt wird vierteljährlich und jährlich berechnet. Im Falle des Quartals-BIPs werden erste und vorläufige Schätzungen bekannt gegeben, für das Jahres-BIP vorläufige und endgültige Werte. Die ersten Schätzungen des Quartals-BIPs werden auf der Grundlage der Indikatoren in den ersten beiden Monaten und der prognostizierten Zahlen im dritten Monat berechnet. Für das vorläufige Quartals-BIP werden auch die Indizes im dritten Monat berücksichtigt. Daher besteht kein großer Unterschied zwischen den ersten und vorläufigen Zahlen, solange im letzten Monat kein unerwarteter ungünstiger Faktor wie eine Naturkatastrophe auftritt. Das Jahres-BIP wird unter der Berücksichtigung der vorläufigen BIP-Daten und aller möglichen Indikatoren genau berechnet.


Im dritten Quartal wuchs das BIP nach vorläufigen Schätzungen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, was exakt den ersten Schätzungen entspricht. Das bedeutet wohl, dass sich ein konstanter Trend fortsetzte, und zwar ohne eine große unerwartete Veränderung oder einen dramatischen plötzlichen Wiederanstieg. Im Detail gab es einige Veränderungen: Bei den Bauinvestitionen gab es eine Korrektur um 0,8 Prozentpunkte nach unten verglichen mit den ersten Zahlen. Beim privaten Konsum wurde eine Korrektur um 0,1 Prozentpunkte nach oben vorgenommen, beim Export um 0,5 Prozentpunkte ebenfalls nach oben. Das reale Bruttonationaleinkommen legte um 0,6 Prozent verglichen mit dem Vorquartal und um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.


Der BIP-Deflator schrumpfte um 1,6 Prozent. Es wurde seit dem Schlussquartal letzten Jahres das vierte Quartal in Folge ein Rückgang verbucht, damit bisher über den längsten Zeitraum. Beim BIP-Deflator handelt es sich um einen makroökonomischen Indikator, der das Preisniveau bei den Waren und Dienstleistungen allgemein anzeigt. Dagegen werden beim Verbraucherpreisindex lediglich die eng mit den Konsumenten zusammenhängenden Preise berücksichtigt. Daher zeigt der BIP-Deflator das gesamte Preisniveau in der Volkswirtschaft an.


Nach Einzelheiten betrachtet, spielte der Deflator der Exportpreise eine große Rolle für den Rückgang des BIP-Deflators. Der Zuwachs des Deflators der Binnennachfrage verlangsamte sich von 1,7 Prozent im zweiten Quartal auf ein Prozent im dritten Quartal. Der Deflator der Ausfuhren schrumpfte um 6,7 Prozent, während der der Einfuhren sich um 0,1 Prozent verbesserte. Die Koreanische Zentralbank teilte mit, dass ein starker Rückgang der Exportpreise bei den Halbleitern und chemischen Produkten einen großen Einfluss ausgeübt habe. Ein gesunkener BIP-Deflator führe jedoch nicht unmittelbar zu einem Rückgang der Inflationsrate im Inland.


Angesichts der Wachstumsrate von 0,4 Prozent im dritten Quartal richtet sich nun die Aufmerksamkeit darauf, ob Südkorea dieses Jahr überhaupt zwei Prozent Wirtschaftswachstum erzielen könnte. Die Notenbank senkte Ende November ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf zwei Prozent und die für das kommende Jahr auf 2,3 Prozent. Die Werte liegen jeweils 0,2 Prozentpunkte hinter den Prognosen vom Juli zurück. Jedoch meinten Skeptiker, dass die aktuelle Prognose zu optimistisch sei. Für ein Jahreswachstum von zwei Prozent muss die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Ein solcher Zuwachs wäre eher unwahrscheinlich, weil kaum große Veränderungen bei den in- und externen Faktoren zu erwarten seien, heißt es.


Die Indizes der Produktion, der Investitionen und des Konsums gingen im Oktober alle zurück. Die Einzelhandelsumsätze schrumpften um 0,5 Prozent im Oktober, nachdem im September ein Rückgang von 2,3 Prozent verbucht worden war. Das zeigt, dass die erhöhten Regierungsausgaben keinen großen Effekt für die Bewältigung der schwachen Binnennachfrage haben. Daher wird erwartet, dass auch im kommenden Jahr Abwärtsrisiken fortbestehen würden.

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