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Die Kommission für die Sicherheit der Kernenergie hat entschieden, den Atommeiler Wolseong 1 wie geplant frühzeitig vom Netz zu nehmen.

Die Entscheidung wurde bei einer Sitzung des Gremiums am Dienstag per Abstimmung getroffen, da auch nach längeren Diskussionen Meinungsunterschiede nicht überbrückt werden konnten. Von den sieben anwesenden Kommissionsmitgliedern stimmten fünf für die Stilllegung des Reaktors, zwei stimmten dagegen.

Wolseong 1 ist die Bezeichnung für Block 1 des an der Ostküste Südkoreas gelegenen Kernkraftwerks Wolseong. Der Schwerwasserreaktor ist seit 1983 an das Stromnetz angeschlossen. Die Betriebslizenz für die Anlage lief 2012 aus, die Laufzeit wurde jedoch nach längeren Kontroversen um zehn Jahre, bis 2022, verlängert.

Um die Laufzeit verlängern zu können, investierte der Betreiber, die Korea Hydro &  Nuclear Power (KHNP), 560 Milliarden Won (482 Millionen Dollar) in den Ausbau der Sicherheit des Reaktors. Trotzdem fällte das Unternehmen im Juni letzten Jahres die Entscheidung, Wolseong 1 aufgrund einer mangelhaften Wirtschaftlichkeit frühzeitig stillzulegen.

Die Entscheidung wurde in der Nationalversammlung kritisiert. KHNP wurde vorgeworfen, Daten zum Betrieb des Reaktors manipuliert zu haben, um dessen Wirtschaftlichkeit bewusst schlechter darzustellen. Das Parlament forderte, dass der Rechnungshof die Angelegenheit überprüfen solle. Die Abgeordneten vertraten zudem mehrheitlich die Meinung, dass Wolseong 1 wirtschaftlich sei, da mindestens 55 Prozent der Anlage in Betrieb seien. Nach den jüngsten Reparaturen könne sie zudem voll ausgelastet werden.

Noch bevor der Rechnungshof seinen Bericht vorlegen konnte, hat die Kontrollkommission aus Sicherheitsgründen nun die endgültige Schließung des veralteten Atommeilers beschlossen. Der Beschluss deckt sich mit der neuen Energiepolitik der Regierung, die einen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie vorsieht. Kritiker befürchten hingegen einen Engpass bei der Stromversorgung.