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Interessante Suchwörter der letzten Tage

#Suchwort Aktuell l 2020-02-07

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News, JTBC

Infolge der schnellen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sind Mundschutzmasken knapp und teuer geworden. Das Interesse der Netzbürger zog die Meldung auf sich, wonach Freiwilligenorganisationen auf der Insel Jeju selbst von Hand aus Küchentüchern solche Masken herstellen. 


Auf Fotos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, sind Mundschutzmasken aus Küchenpapier mit zwei Gummibändern zu sehen, die Frauenvereine und das Zentrum für ehrenamtliche Dienste der Provinz Jeju hergestellt hatten. Von den Schutzmasken aus Küchentüchern aus reißfestem Vliesstoff wurden 100.000 Stück angefertigt und an die Bewohner verteilt. Damit die Inselbewohner die Masken selbst zu Hause anfertigen können, sollen demnächst auch Anleitungen verteilt werden. 


Über die Einwohnerzentren der Gemeinden wird auch Rohmaterial für die Herstellung von Desinfektionsmitteln für den Eigenbedarf wie Ethanol, Glycerin und destilliertes Wasser an die Haushalte verteilt, da auch Desinfektionsmittel auf Jeju Mangelware geworden sind. 

Ein Vertreter der Jeju-Provinzregierung sagte, gemäß bisherigen Informationen der Gesundheitsbehörde liege die Vermutung nahe, dass das neue Coronavirus weniger durch die Luft, sondern eher über Speichel oder Schleimtröpfen übertragen werde. Eine für den Eigenbedarf selbst angefertigte Schutzmaske könne in dem Fall vor einer Ansteckung helfen, wenn in der Apotheke keine Masken mehr vorrätig seien. 


Von Interesse war auch die Meldung über die Maßregelung eines Beamten, der sich ein Tattoo stechen lassen hatte. Der Beamte der Behörde für Militärdienstangelegenheiten mit Namen Park Shin-hee hatte sich tätowieren und an mehreren Stellen an Nase und Lippen piercen lassen. Dafür handelte er sich eine Disziplinarmaßnahme und die Streichung von drei Monatsgehältern ein. 


Von seinem Vorgesetzten wurde ihm angeordnet, die Tätowierung entfernen zu lassen, was der junge Mann verweigerte. Mit der Begründung, er habe die im Gesetz für Staatsbedienstete festgeschriebene Pflicht zur Wahrung der Würde und Befolgung von Anweisungen übertreten, wurde Park das Gehalt für drei Monate gestrichen. 


Eine Disziplinarstrafe in dieser Höhe, die mit einer Versetzung und einjährigen Einschränkung bei der Beförderung einhergeht, wird gewöhnlich bei Straftaten wie Trunkenheit am Steuer ausgesprochen. Park forderte daher, dass die Strafe zurückgenommen werde, auch deswegen, weil es keine gesetzliche Bestimmung gebe, nach der Tätowierungen verboten seien. 

Die Netzbürger führten eine lebhafte Diskussion zu dem Thema. Einige vertraten die Meinung, die Strafe sei nicht gerechtfertigt, da sie mit der ordentlichen Dienstausübung in keinem Zusammenhang stehe. Sie würden keinen Grund darin sehen, weshalb an Beamte in Bezug auf ihr Äußeres, höhere Anforderungen gestellt würden. Es müsse in dieser Hinsicht auch in Korea eine Bewusstseinsänderung geben. Andere wiederum meinten, die Maßnahme sei nicht überzogen, da Beamte im Dienst der Öffentlichkeit stünden und ein gewisses Image von ihnen erwartet werde. Staatsbedienstete mit Tattoo würden sie schon etwas abschrecken. 


Viel gelesen wurden auch Meldungen darüber, dass immer mehr Lehrer beantragen, frühzeitig in den Ruhestand zu gehen, was in Korea als Ehrenrücktritt bezeichnet wird. In Busan gab es in diesem Jahr so viele Anträge, dass die Erziehungsbehörde der Stadt einige ablehnen musste. 687 Lehrer der Grund-, Mittel- und Oberschulen wollen früher in Pension gehen. Dies ist im Jahresvergleich ein Zuwachs von 24,5 Prozent. 


Auch auf der Insel Jeju habe nach Angaben der Erziehungsbehörde die Zahl der Lehrer, die ab dem neuen Schuljahr nicht mehr unterrichten wollen um 44 Prozent zugenommen. Ähnlich ist die Lage auch in anderen kommunalen Einheiten, wo jedes Jahr die Zahl der Personen, die ihr Lehramt niederlegen, wollen im Durchschnitt um zehn Prozent zunimmt. Eine Ausnahme ist Seoul, wo der Anteil der Frührentner eher gesunken ist. 


Frührente können Lehrer beantragen, die länger als 20 Jahre im Dienst waren und bis zum offiziellen Pensionsalter noch mindestens ein Jahr arbeiten müssten. Dieses Jahr wurde jedoch die Dienstzeit für die frühzeitige Rente auf mindestens 31 Jahre angehoben. 

Als häufige Gründe werden zwar persönliche Gründe wie Gesundheit oder Pflege der kranken Eltern genannt, ein wesentlicher Grund ist aber, dass Kinder heutzutage schwer zu erziehen seien und die Autorität des Lehreramtes nicht anerkennen. Hinzu kommen Konflikte mit Eltern und die Angst davor, der sexuellen Belästigung beschuldigt zu werden. Zusammenfassend ausgedrückt leiden viele Lehrer in Korea unter einem Burnout. 

Ein weiterer Grund ist das geänderte Rentengesetz demnach Beamte, die bis 2021 in Ruhestand gehen, schon ab dem 60. Lebensjahr Rente beziehen können. Danach wird das Rentenbezugsalter in bestimmten Abständen um jeweils ein Jahr erhöht.

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