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Indonesien will ehemalige IS-Sympathisanten nicht nach Hause holen

#Asien Kompakt l 2020-02-12

Kreuz und Quer durch Korea

© YONHAP News

Indonesien hat entschieden, Bürger, die sich im Ausland der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben, nicht mehr zurück ins Land zu lassen. Davon seien über 600 Landsleute betroffen, die sich derzeit in Flüchtlingslagern, unter anderem in Syrien, aufhalten.


Der indonesische Koordinierungsminister für politische, rechtliche und Sicherheitsfragen, Mohammad Mahfud, teilte heute mit, die Regierung habe beschlossen, keine Terroristen ins Land zu holen. Die Bevölkerung müsse sich vor Terroristen sicher fühlen können. Die Entscheidung wurde bei einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Joko Widodo getroffen.


Zu Beginn des Monats hatte eine Meldung der Regierung in Jakarta, wonach die Zurückholung von rund 600 indonesischen IS-Sympathisanten und deren Familienangehörigen erwogen werde, eine heftige Debatte entfacht. Die einen meinten, die Sicherheit des Landes habe oberste Prioriät, die anderen, dass Landsleuten in Not geholfen werden müsse.


Minister Mahfud fügte der Mitteilung hinzu, dass es eine Ausnahme für Rückführungen geben werde. Kinder unter zehn Jahren kämen im Einzelfall in Betracht, unabhängig davon, ob sie Eltern haben. Die Regierung werde sich zudem bemühen, eine größere Menge an relevanten Informationen und Daten zu Aktivitäten von Indonesiern bei Terrororganisationen zu sammeln.


Die indonesische Regierung schätzt aufgrund von Daten des US-Geheimdienstes CIA die Zahl ihrer Bürger, die sich im Ausland dem IS anschlossen auf 689. Ein Großteil der ehemaligen oder noch aktiven IS-Sympathisanten befände sich derzeit in Flüchtlingslagern in Syrien und der Türkei. Bei 401 Personen könne deren Staatsbürgerschaft nicht eindeutig ermittelt werden, da sie nach ihrer Mitgliedschaft beim IS ihre Reisepässe verbrannt hatten. 185 seien Kinder unter zehn Jahren.

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