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Der Baekdu-Berg

2020-07-23

Schritte zur Wiedervereinigung

ⓒ YONHAP News

Am 31. Mai berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA, der Baekdu-Berg ziehe die Aufmerksamkeit internationaler Geologen wegen seiner reichen Biodiversität und großen geologischen Bedeutung auf sich. Nordkorea habe im vergangenen Jahr bei der UNESCO darum geworben, dass der Berg offiziell als globaler Geopark aufgelistet werde. Zum Thema sagt Chung Eun-chan vom Institut für Vereinigungserziehung: 


Nordkorea hat sich fortwährend darum bemüht, dass der Baekdu-Berg auf die UNESCO-Liste der globalen Geoparks kommt, damit mehr Touristen angezogen werden, die die spektakuläre Szenerie genießen können. In seiner Bewerbung beschreibt Nordkorea das Berggebiet, das Klima und die geographischen Konditionen. Auch sagt es, dass die Stadt Samjiyon am Fuß des Berges als Teil eines wichtigen staatlichen Projekts in ein Modell der Zivilisation auf der Basis der Kooperation zwischen Industrie und Akademie umgeformt wurde. Der Berg befindet sich zum Teil in der nordkoreanischen Provinz Ryanggang und teils in Jilin im Nordosten Chinas. Das Regime von Kim Jong-un hat große Anstrengungen unternommen, das Gebiet um Samjiyon zu entwickeln. 


Samjiyon wird zusammen mit der heißen Quelle von Yangdok und der Wonsan-Kalma-Küstenzone als eines der wichtigsten Tourismusgebiete Nordkoreas beschrieben: 


Nordkorea hofft, Samjiyon zu einer Modellstadt zu entwickeln und Touristen zum Baekdu anzuziehen. Die zweite Entwicklungsstufe ist fertiggestellt, und die dritte Ausbaustufe begann Anfang dieses Jahres. Die Entwicklung soll bis zum 10. Oktober abgeschlossen sein, wenn der 75. Gründungstag der herrschenden Arbeiterpartei gefeiert wird. Der Machthaber selbst hat gegenüber den Bauarbeitern seine Dankbarkeit geäußert, während die Zeitung Rodong Sinmun das Vorzeigprojekt des Machthabers würdigte. 


Der Baekdu-Vulkan zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen an. Diese können sich dort über das Leben und die Kultur der Menschen in drei nordöstlichen chinesischen Provinzen informieren, darunter der autonomen koreanischen Yanbian-Präfektur in der Provinz Jilin. Auch können sie dort die Überreste von koreanischen Unabhängigkeitskämpfern gegen die japanische Kolonialherrschaft sehen. Für südkoreanische Touristen sind die Kiefer in der chinesischen Stadt Longjin, dem Zentrum des koreanischen Unabhängigkeitskampfs, sowie der Geburtsort des bekannten Widerstandspoeten Yun Dong-ju und einige historische Stätten des alten Goguryeo-Königreichs interessant:


Für die Koreaner ist der Baekdu nicht nur eine Touristenstätte, sondern auch auch ein heiliger Berg. Es ist der höchste Berg auf der koreanischen Halbinsel. Der Janggun-Gipfel befindet sich 2750 Meter über dem Meeresspiegel. Der Berg hat 16 Gipfel, die höher als 2500 Meter hoch sind. Der Berg ist der Startpunkt des Baekdu Daegan, einer Kette von Bergkämmen und Gipfeln, die sich auf der Halbinsel bis zum Jiri-Berg in Südkorea erstreckt. Auch ist dort der Ursprung des Mythos um Dangun, dem Gründungsvater Koreas. Der Gipfel ist acht Monate im Jahr schneebedeckt. “Baekdu” bedeutet “weißer Kopf”. 


Für Nordkorea ist der Berg auch die Quelle für den Personenkult um die Familie des Staatsgründers Kim Il-sung. Der Berg wird in der Propaganda als Ort des bewaffneten Widerstands von Kim Il-sung gegen die japanische Kolonialmacht beschrieben. Nordkorea behauptet, dass Kims Sohn Kom Jong-il in einem geheimen Lager am Baekdu geboren worden sei. Nach russischen Quellen wurde Kim Jong-il jedoch auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion geboren. Kims Sohn und jetziger Machthaber Kim Jong-un betont, dass er von der Baekdu-Blutlinie abstamme, die sich auf die Herrscherfamilie bezieht. Er hat wiederholt den Berg bestiegen: 


Der Baekdu-Berg hat für den Erhalt des nordkoreanischen Regimes eine symbolische Bedeutung. Erstens, die Nordkoreaner glauben, dass ihre Nation durch die Baekdu-Blutlinie gegründet wurde und bis heute geregelt wird. Zweitens, der Berg gilt nicht nur als spirituelle Heimstätte der nordkoreanischen Machthaber, sondern auch als heiliger Ort für die Machthaber, die als Halbgötter verehrt werden. 


Auch China, wo der Baekdu als Changbei bekannt ist, will den Berg auf die UNESCO-Liste der globalen Geoparks setzen. Um den Berg unter Kontrolle zu behalten, ist es daher wichtig, dass Süd- und Nordkorea zusammenarbeiten: 


Das ist eine wichtige Angelegenheit. Um Chinas Initiative zu kontern, ist es absolut notwendig, dass beide Koreas zusammenarbeiten, um verschiedene touristische Ressourcen des Baekdu-Bergs zu entwickeln und ihn in einen globalen Geopark umzuformen. Südkoreaner haben den Berg bisher nur auf chinesischer Seite besuchen können. Sie könnten den Berg in nur wenigen Stunden erreichen, wenn eine direkte Flugroute zum Samjiyon-Flughafen geöffnet werden sollte. Um zu beginnen, sollten Experten beider Seiten gemeinsame Forschungen auf dem Baekdu durchführen und akademische Treffen organisieren.

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