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China: Starke Regenfälle setzen Drei-Schluchten-Damm unter Druck

#Asien Kompakt l 2020-07-22

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

Die seit letzten Monat anhaltenden starken Regenfälle im Süden Chinas haben die Aufmerksamkeit auf die Drei-Schluchten-Talsperre Sānxiá Daba im Fluss Jangtse gelenkt. 


Experten befürchten, dass bei anhaltenden heftigen Regenströmen der vorgesehene Maximalpegel überschritten werde und der Staudamm einstürzen könne. 


Mit dem Bau des gigantischen Staudamms in Yichang in der Provinz Hubei wurde im Jahr 1994 begonnen mit dem Ziel, den Überschwemmungen am Jangtse ein Ende zu machen und den Energiebedarf der boomenden Wirtschaft zu stillen. 2003 wurde das erste Wasserkraftwerk in Betrieb gesetzt und die Stauanlage im Jahr 2009 fertiggestellt. 


Der Drei-Schluchten-Damm ist 185 Meter hoch und erstreckt sich über 2,3 Kilometer. Die maximale Staukapazität beträgt 33,9 Milliarden Tonnen. Das Wasserkraftwerk ist mit einer installierten Generator-Leistung von 22,5 Gigawatt das größte der Erde.Der Staudamm versorgt gegenwärtig zehn Provinzen und kreisfreie Städte wie Guandong und Schanghai mit Strom. 


Im Zuge der Umsetzung des gigantischen Bauprojekts wurden Kulturstätten beschädigt, über 1,4 Millionen Menschen mussten umgesiedelt werden und insgesamt 20 Kreisstädte versanken in den Fluten. Das Bauprojekt wurde entgegen umweltpolitischen Einwänden durchgezogen. Auch nach der Fertigstellung stand das Bauwerk in der Kritik. 


Fachleute warnten, dass mit dem Anstieg des Pegels das Risiko geologischer Katastrophen wie Erdrutschen zunehme. Bei Inspektionen wurden kritische Stellen entdeckt, davon Hunderte von Erdrutschzonen. Im vergangenen Jahr wurden Google-Satellitenbilder veröffentlicht, die auf eine bedenkliche Dehnung des Staudamms schließen ließen. Ende Juni überstieg der Wasserspiegel den kontrollierbaren Höchststand von 147 Metern um zwei Meter. Erstmals wurde ernsthaft die Befürchtung eines Einsturzes geäußert. 


Die Regierung weist diese Sorge aber zurück. Der Sanxia könne auch 175 Metern Hochwasser und einer Wassermenge von 70.000 Kubikmetern standhalten. 


Experten warnen jedoch weiterhin davor, dass sich Risse im Staudamm auftun können, wenn bei anhaltend hohen Wassermengen die Erde um den Damm durchnässt und dadurch instabil werde. Der Wasserstand stieg vor einigen Tagen erneut auf zehn Meter unter dem Höchststand. In zehn Tagen war der Wasserspiegel um 16 Meter gestiegen. 


Taiwanesische Medien berichten, dass bei einem Einsturz des Drei-Schluchten-Damms Städte am Unterlauf des Jangtse wie Nanjing und Schanghai überflutet würden. 


Der Betreiber, die staatliche China Three Gorges Corporation, verneint, dass solche Gefahren bestünden. Eine zuständige Person betonte neulich in einem Interview mit mehreren Medien, es gebe keine Verformungen am Staudamm und auch sonst keine nennenswerten Gefahren. 

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