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Auf Gugak-Instrumenten gespielte westliche Musik

#Musik verbindet l 2021-02-17

Musik verbindet

Auf Gugak-Instrumenten gespielte westliche Musik

In der traditionellen koreanischen Musik gibt es wie in der westlichen Musik im Prinzip 12 Töne. Obwohl sich die Anzahl der Töne gleichen, zeigen sich die Unterschiede in ihren Tonhöhen. Zudem werden in der koreanischen Musik Techniken angewendet, die der westlichen Musik fremd sind, wie beispielsweise das Nonghyeon농현 oder Yoseong요성. Dabei handelt es sich um eine Art extremes Vibrato, das durch Hin- und Herbewegen des Fingers auf einer Saite oder des Blasinstruments selbst erzeugt wird. Im Unterschied zum westlichen Vibrato weist jedoch das mit den koreanischen Instrumenten erzeugte Vibrato ein breites Spektrum auf und kann sich sogar bisweilen zwischen zwei Tonarten bewegen. Deshalb ist es nicht so einfach, traditionelle koreanische Musik auf westlichen Instrumenten zu spielen – und umgekehrt. Doch in den letzten Jahren wurden die traditionellen Instrumente so umgewandelt, dass mit ihnen vielfältigere Klänge produziert und dadurch auch westliche Musik gespielt werden können. Eine Interpretation von dem Musikstück „New York, New York“ gibt es von Dasrum다스름, einem rein weiblichen Gugak-Ensemble, das 1990 gegründet wurde und sich nach zahlreichen Konzerten im Ausland einen großen Ruf erwerben konnte. Mit seinen Aufführungen von westlichen Liedern und Musikstücken auf koreanischen Instrumenten spielte sich das Ensemble gekonnt in die Herzen ihrer begeisterten Zuhörer.


Das Saiteninstrument Gayageum soll der König Gasil가실 vom Königreich Gaya erschaffen haben. Aus dem Holz des Paulownienbaums wurde sein lang gezogener Resonanzkörper geschnitzt, über den 12 Saiten aus Seide gespannt wurden. Das Instrument erfuhr seit der späten Joseon-Zeit mehrmalige Veränderungen. So bestand bei einem Modell der obere Teil aus dem Holz des Paulownienbaums, während der untere Teil aus Kastanienholz angefertigt war. Dieses Sanjo-Gayageum war kleiner als seine Vorgänger und wurde für schnellere Musikstücke eingesetzt. Darauf folgten weitere Gayageum-Modelle wie das mit Saiten aus Stahl oder das Gayageum mit 13, 15 und 17 Saiten. Heutzutage kommt das Gayageum mit 25 Saiten zum Einsatz, um vor allem improvisatorische Stücke zu spielen. Bei diesem Gaygeum sind die Saiten statt aus Seide aus Kunstfasern hergestellt, um mit ihnen hellere Klänge zu produzieren. Auf dem 25-saitigen Gayageum spielt auch das Sookmyung Gayageum Ensemble, das sich aus den Gayageum-Spielerinnen der Sookmyung Graduate School of Music zusammensetzt. Dieses Ensemble führte unter anderem „Der türkische Marsch“ und „Bésame Mucho“ auf und spielte eine beachtliche Rolle bei dem Wandel der öffentlichen Wahrnehmung hinsichtlich der Gayageum-Musik. Die Beliebtheit von dem Sookmyung Gayageum Ensemble führte auch zur Gründung weiterer Gayageum-Gruppen wie das Baekje Gayageum Ensemble. 


Die Gugak-Musiker interpretieren oft westliche Poplieder oder Filmmusik, aber Jazz scheinen sie allen anderen Musikgenres vorzuziehen. Vielleicht, weil sich die spontane und freie Jazzmusik und die koreanische Volksmusik in vielerlei Hinsicht ähnlich sind. Eine Version des Jazzstücks „Libertango“ bietet beispielsweise Kim Hyo-yeong auf dem Saenghwang. Dieses Instrument ist selbst vielen Koreanern nicht sehr vertraut und wird oft als eine Art koreanische Mundorgel beschrieben. Das Saenghwang ist ein Blasinstrument mit mehreren Bambuspfeifen, die senkrecht auf einem Windkasten sitzen. Jede Pfeife ist mit einem dünnen Metallstück versehen, das beim Hineinblasen den eigentümlichen Klang des Instruments erzeugt. Im alten Korea wurde der Klang vom Saenghwang auch mit dem Ruf eines Drachen verglichen.Bekannt für seine Jazzinterpretationen ist auch das Ensemble SU, das sich aus drei Gugak-Musikern mit den Instrumenten Gayageum, Haegeum und einem tradtionellen Schlaginstrument sowie einem Pianisten und Cellisten zusammensetzt. In ihrem harmonischen Zusammenspiel zeigen sie, wie wunderbar sich die Gugak-Instrumente auch mit den westlichen Musikinstrumenten verbinden lassen können. 


Musik

  1. „New York, New York“, dargeboten vom weiblichen Musikensemble Dasrum 뉴욕 뉴욕 / 연주 여성실내악단 다스름
  2. „Hey Jude“, dargeboten vom Sookmyung Gayageum Orchestra Hey Jude / 숙명가야금연주단 und
    „Honey, Honey“, dargeboten vom Baekje Gayageum Ensemble Honey Honey / 백제가야금연주단
  3. „Libertango“, gespielt auf dem Saenghwang von Kim Hyo-yeong Libertango / 생황 김효영

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