Eine der olympischen Sportarten mit Chancen auf Überraschungsmedaillen für Südkorea ist der Moderne Fünfkampf. Südkorea war erstmals bei den Sommerspielen 1964 in Tokio in dieser Sportart vertreten und träumt nun nach 57 Jahren von einem Medaillengewinn. Jeon Ung-tae und Jeong Jin-hwa sind die Hoffnungsträger. Jeon Ung-tae, der Goldmedaillengewinner bei den Asienspielen 2018 in Jakarta/Palembang, gewann bei der WM 2019 im Einzelwettbewerb die Bronzemedaille und war der Sieger des zweiten Weltcups der Saison 2021, der im April in Sofia stattfand. Jeon ist zurzeit Weltranglistenvierter. Jeong Jin-hwa nimmt seit den Spielen 2012 in London nun zum dritten Mal in Folge an den Olympischen Sommerspielen teil und setzt seine olympische Medaillenjagd fort.

Auch im Radsport hofft Südkorea nach 73 Jahren erstmals auf olympische Medaillen. In dieser Sportart werden insgesamt 22 Medaillen vergeben. Südkorea setzt in die beiden Athletinnen Yi Hye-jin im Keirin und Na Ah-reum im Straßenrennen große Erwartungen. Südkorea war früher im Ringkampf sehr stark. Diesmal konnten jedoch lediglich die zwei Ringkämpfer Rhyu Han-su und Kim Min-seok das Ticket nach Tokio lösen. Im Tischtennis zeigen seit zwei, drei Jahren junge Athleten wie Jang Woo-jin und Shin Yu-bin bemerkenswerte Leistungen, so dass wieder etwas Hoffnung herrscht. Jedoch ist im Tischtennis die „chinesische Mauer“ weiterhin kaum zu überwinden.

Tennis-Stars wie Rafael Nadal und Serena Williams haben verkündet, dass sie nicht bei Olympia an den Start gehen werden. Auch Golf-Stars wie Dustin Johnson, Sergio Garcia und Adam Scott verzichten auf eine Teilnahme.

Im Herren-Volleyball hat sich Slowenien zum ersten Mal in der Geschichte des Landes für die Olympischen Sommerspiele qualifiziert. Damit wird der slowenische NBA-Star Luka Dončić in Tokio zu sehen sein. Die US-amerikanische Sprinterin Allyson Felix nimmt zum fünften Mal an den Olympischen Spielen teil. Interessant zu beobachten sein wird auch, ob der kenianische Langstreckenläufer Eliud Kipchoge, der als erster Mensch einen Marathon in weniger als zwei Stunden lief, in Tokio seinen zweiten Olympiasieg in Folge erringen wird.

Das IOC hat für die Spiele in Tokio fünf Sportarten neu ins olympische Programm aufgenommen. Es sind Baseball/Softball, Surfen, Skateboard, Sportklettern und Karate. Baseball/Softball und Karate sind im Gastgeberland Japan sehr beliebt. Mit Sportklettern, Skateboard und Surfen will das IOC das Interesse junger Menschen der Welt an den Olympischen Spielen wecken.

Die Sportart Sportklettern ist in Südkorea durch die Spitzenkletterin Kim Ja-in bekannt geworden. Kim ist diesmal nicht dabei, weil die Wettbewerbe für die Qualifikation für die Olympischen Spiele wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden. Die Tickets für die Spiele in Tokio wurden daher auf der Grundlage der Weltrangliste vergeben. Aus Asien können unter den asiatischen Kletterern ohne Ticket für Tokio pro Nation zwei Personen, jeweils ein Mann und eine Frau, die bei der WM 2019 das beste Ergebnis erzielt hatten, an den Spielen in Tokio teilnehmen. Damit werden aus Südkorea die Kletterin Seo Chae-hyeon und der Kletterer Cheon Jong-won an den Start gehen.

Der olympische Wettbewerb für Sportklettern heißt Olympic Combined und setzt sich aus den drei Disziplinen Lead, Bouldern und Speed zusammen. Bei der Disziplin Lead muss man eine 15 Meter hohe Wand innerhalb von sechs Minuten ohne Sturz hochklettern und dabei einen höheren Punkt erreichen als die Konkurrenz. Beim Bouldern wird in geringer Höhe von fünf Metern an einer Wand geklettert. Ziel ist es, vier bis fünf Boulder zu lösen, wobei die Athleten jeweils vier Minuten Zeit haben. Bei der Disziplin Speed entscheidet die Geschwindigkeit. Es wird gemessen, wer an einer 15 Meter hohen Wand schneller klettert. Beim Weltcup gibt es für jede Disziplin getrennt einen Sieger. Bei olympischen Spielen werden die drei Disziplinen zusammengefasst ausgetragen.

Das Skateboard-Wunderkind Sky Brown aus Großbritannien, das 2019 im Alter von elf Jahren bei der WM Bronze gewann, will mit 13 Jahren Olympia-Gold holen. Die gleichaltrige Skateboarderin Kokona Hiraki ist als die bisher jüngste Olympiateilnehmerin Japans in Tokio dabei. Nyjah Houston aus den USA, der als der größte Influencer in der Skateboard-Szene gilt, ist der Gold-Favorit.

Im Surfen gelten die USA und Australien als die stärksten Länder. Brasilien, eine aufstrebende Surfnation, möchte bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden.