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In Indien sorgt die Ausbreitung des gefährlichen Nipah-Virus für Bedenken. 

Laut Medienberichten haben sich im indischen Staat Kerala mindestens elf Menschen mit dem Virus infiziert. Ein 12-jähriger Junge sei an den Folgen der Krankheit gestorben. 

Nach Angaben der Gesundheitsministerin des Bundesstaates Kerala, Veena George, befinden sich unter den elf Personen mit Symptomen des Virus die Eltern des 12-Jährigen, der am Sonntag an dem Virus starb, sowie weitere Verwandte und medizinisches Personal, das ihn betreute. Die Ministerin sagte bei einer Pressekonferenz am Montag, dass der Zustand der Patienten stabil sei. Die Mutter des Jungen habe Fieber gehabt, das aber inzwischen abgeklungen sei. 

Laut der Ministerin sei eine Kontaktliste mit 251 Personen erstellt worden, von denen 129 zum medizinischen Personal gehörten. 30 Personen seien als Hochrisiko-Gruppe eingestuft worden und mussten isoliert werden. Die Behörden haben den Personen, die sich mit dem Virus angesteckt haben könnten, Proben entnommen, die in einem Labor genauestens untersucht werden sollen. 

Eine Infektion mit dem Nipah-Virus wurde 1998 erstmals in Malaysia gemeldet. In dem betreffenden Jahr starben in Malaysia über 100 Menschen an dieser Krankheit. Das Virus wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten und -ausscheidungen infizierter Tiere und Menschen übertragen. Es verursacht beim Menschen tödliche Gehirnhautentzündungen oder Atemwegserkrankungen, begleitet von hohem Fieber, Kopfschmerzen und geistiger Verwirrung. Die Sterblichkeitsrate beträgt bis zu 70 Prozent. Gegen das Virus gibt es bisher keinen Impfstoff, es können lediglich die Symptome behandelt werden wie beispielsweise mit monoklonalen Antikörpern. 

In den Jahren 2001 und 2007 hatte das Nipah-Virus im indischen Bundesstaat Westbengalen für mehr als 50 Tote gesorgt. Im Staat Kerala starben im Mai und Juni 2018 17 Menschen daran.