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Bangladesh stoppt Pläne für Milchbank wegen Kritik von Muslimen

#Asien Kompakt l 2020-05-27

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

In Bangladesch wurden wegen des Protests muslimischer Geistlicher Pläne für eine Milchbank gestoppt. Wie die “Dhaka Tribune” berichtete wurde auf der Neugeborenen-Station und Neugeborenen-Intensivstation in einem Krankenhaus nahe Dhaka eine Bank mit Muttermilchspenden testweise betrieben. Nach Kritik von Muslimen wurde jedoch die geplante vollumfängliche Öffnung der Milchbank zurückgenommen.  


Mit der gespendeten Muttermilch sollten die Frühgeborenen auf der Intensivstation ernährt werden. Studien zufolge entwickeln sich insbesondere Frühgeborene durch die Aufnahme von Muttermilch besser und werden vor Krankheiten geschützt. Laut einer Statistik der Vereinten Nationen starben im vergangenen Jahr in Bangladesch 25,7 von 1.000 Neugeborenen und Kleinkindern. 


Der Koordinator des Milchbank-Projekts, Doktor Mojibur Rahman vom Institut für Kinder- und Müttergesundheit, sagte, Waisenkinder hätten keine Möglichkeit, mit Muttermilch ernährt zu werden. Mit der Milchbank sollten Leben gerettet werden. 


Nach Auffassung von konservativen Klerikern verstoßen Milchbanken jedoch gegen islamisches Recht. Ihrer Meinung nach seien Babys, die von der Milch derselben Frau getrunken haben, Geschwister. Sie könnten aber später als Erwachsene heiraten. Das islamische Recht verbietet die Heirat mit zwei Schwestern, mit einer Sklavin oder zwischen zwei Personen, die die Milch derselben Kinderfrau getrunken haben. 


Das Institut für Kinder- und Müttergesundheit schlug vor, Informationen über die Spenderin und das Baby, das ihre Milch getrunken hat, zu speichern und dem Amt für die Anmeldung von Eheschließungen zur Verfügung zu stellen. Damit konnten die aufgebrachten islamischen Geistlichen jedoch nicht besänftigt werden.


Mojibur Rahman sagte, dass das Milchbank-Projekt auf unbestimmte Zeit verschoben werde. Man wolle versuchen, die Gegner zu überzeugen und das Projekt später erneut in Angriff nehmen. 

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