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Empörung über abgelehnte Auslieferung von Kinderpornoseiten-Betreiber

2020-07-11

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Die Entscheidung des Obergerichts Seoul, Son Jong-woo, den Betreiber einer der größten Kinderporno-Seiten im Dark Web, nicht an die USA auszuliefern, sorgt für große Entrüstung.


Die Öffentlichkeit in Südkorea protestiert heftig gegen die Entscheidung. Das US-Justizministerium äußerte sich enttäuscht.


Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass im Falle einer Auslieferung von Son, die derzeit in Südkorea stattfindenden Ermittlungen in Bezug auf die von ihm betriebene Kinderpornografie-Seite behindert werden könnten. Als weiteres Argument führte es zudem die Souveränität der Justiz an. Da Son südkoreanischer Staatsbürger sei, liege das Recht der strafrechtlichen Belangung beim südkoreanischen Gericht, hieß es.


Auf der von Son betriebenen Darknet-Seite hatten rund 1,28 Millionen Nutzer in 32 Ländern um die 220.000 Missbrauchsvideos von Kindern und Jugendlichen untereinander getauscht. US-Ermittlern war es gelungen, die Plattform auffliegen zu lassen.


Son wurde wegen der Verbreitung kinderpornografischen Materials in der ersten Instanz auf Bewährung freigelassen. In der zweiten Instanz wurde er zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt. Ende April hatte er seine Haftstrafe abgesessen, blieb aber wegen des Auslieferungsantrags der USA in Untersuchungshaft. Nach der Entscheidung des Gerichts, ihn nicht auszuliefern, kam er am Montag auf freien Fuß.


Die Öffentlichkeit ist empört über das niedrige Strafmaß. Die internationale Presse übte starke Kritik. In Südkorea werden massive Forderungen nach einer Auslieferung von Son laut. Bürger fordern zudem eine grundlegende Reform des südkoreanischen Justizsystems, das für Sexualverbrecher zu milde Strafen vorsehe.

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