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Südkorea verschärft Regeln zur sozialen Distanzierung in Hauptstadtregion

2020-08-22

Nachrichten

ⓒYONHAP News

In Seoul sind seit Freitag bis zum 30. August alle Kundgebungen mit mehr als zehn Teilnehmern verboten. Diese Maßnahme entspricht der sozialen Distanzierung der Stufe drei für Kundgebungen.


Zuvor wurden für den Großraum Seoul die Regeln für die soziale Distanzierung der Stufe zwei vollumfänglich in Kraft gesetzt. Gemäß den verbindlichen Regeln dürfen in Seoul und umliegenden Regionen keine Versammlungen und Veranstaltungen stattfinden, an denen im Innenraum 50 oder mehr Personen und im Freien mindestens 100 Personen teilnehmen.


In Kirchen sind sämtliche Versammlungen und Aktivitäten mit Ausnahme von online-Gottesdiensten verboten. Zwölf Arten sogenannter Hochrisikogeschäfte wie Nachtclubs, Liederhallen, Buffetrestaurants, Fitnessclubs und Internetcafés wurden geschlossen, ebenso öffentliche Einrichtungen wie Museen, Kunstgalerien und Bibliotheken.


Auch Hochzeiten, Trauerfeiern, Workshops, Ausstellungen, öffentliche Anhörungen und wissenschaftliche Treffen dürfen nicht stattfinden, wenn die vorgegebene Teilnehmerzahl überschritten wird. Öffentliche Termine wie Staats- oder Lizenzprüfungen wurden vorübergehend abgesagt. Die Veranstaltungen im Profi-Sport finden wieder ohne Publikum statt.


Die Situation in Zusammenhang mit der Ausbreitung des Virus ist derzeit in Südkorea so alarmierend, dass sogar eine Anhebung der sozialen Distanzierung auf Stufe drei zur Diskussion steht. Am 14.August war bei der Zahl der Neuinfizierten wieder die 100er-Marke überschritten worden, seitdem nimmt die Zahl der Neuinfektionen pro Tag drastisch zu. Am Mittwoch kletterte die Anzahl der neuen Covid-19-Fälle auf fast 300. Besorgniserregend ist, dass sich die Ausbreitung des Virus auf Seoul und die Hauptstadtregion mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte konzentriert.


Die derzeitigen Masseninfektionen gehen größtenteils von Gemeindemitgliedern einer Kirche in Seoul aus. Am Samstag letzter Woche fand außerdem im Stadtzentrum Seouls eine Großkundgebung statt, an der zahlreiche Kirchenmitglieder teilgenommen hatten. Eine Rückverfolgung der Infektionsketten wird dadurch immer schwieriger.


Im Großraum Seoul reicht die Kapazität der Betten in Krankenhäusern für die Behandlung von Covid-19 zwar noch aus, sollte die Zahl der Neuinfektionen weiter steil ansteigen, könnte die medizinische Versorgung jedoch schnell an ihre Grenzen stoßen.

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