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Multilaterales Freihandelsabkommen RCEP unterzeichnet

2020-11-21

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Südkorea, die zehn ASEAN-Staaten, China, Japan, Neuseeland und Australien haben das Freihandelsabkommen „Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP)“ unterzeichnet. RCEP wird die größte Freihandelszone der Welt sein. Die Mitgliedstaaten sind für rund ein Drittel der Weltwirtschaftsleistung und des weltweiten Handels verantwortlich.


Die Unterzeichnung des Abkommens fand am vergangenen Sonntag im Rahmen eines Video-Gipfels statt. Präsident Moon Jae-in sagte bei dem Gipfel, der Schutz der Werte des freien Handels sei in die Tat umgesetzt worden. Er sei der Überzeugung, dass RCEP über einzelne Regionen hinaus zur Wiederherstellung des Multilateralismus und der internationalen Ordnung des freien Handels beitragen werde. Die Regierungchefs der teilnehmenden Staaten nahmen eine gemeinsame Gipfelerklärung an und versicherten nachdrücklich ihren Willen, in den jeweiligen Ländern das Verfahren für die Ratifizierung des Abkommens zügig voranzutreiben.


Mit dem Beitritt zur RCEP eröffnen sich für Südkorea neue Märkte. Der Industriesektor ist jedoch besorgt darüber, dass das Abkommen im Handel mit Japan den gleichen Effekt hätte wie ein bilaterales FHA mit dem Nachbarland. Verbunden damit wird befürchtet, dass Güter, bei deren Produktion Japan einen komparativen Kostenvorteil besitzt, wie Stoffe, Zulieferteile und Ausrüstung, den südkoreanischen Markt überschwemmen könnten. Maßnahmen für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der Stoff-, Zuliefer- und Ausrüstungsindustrie würden dann ausgehöhlt. Die Regierung erklärte dazu, dass durch den schrittweisen Zollabbau und andere Sicherheitsmechanismen die Schäden für die heimische Industrie so weit wie möglich begrenzt würden.


Im Handel mit den ASEAN-Staaten profitierte Südkorea von niedrigeren Zöllen. Im Handel mit China, Australien und Neuseeland würden sich voraussichtlich keine großen Veränderungen ergeben. Für die Landwirtschaft würden laut der Regierung keine Schäden erwartet, da in den betreffenden Bereichen die Marktöffnungen im Rahmen der bilateralen Freihandelsabkommen blieben.


Mit dem Bündnis entsteht neben der Gemeinschaft des anderen asiatisch-pazifischen Freihandelsabkommens, der Transpazifischen Partnerschaft (TPP), eine weitere Freihandelszone. Sollten die USA der Transpazifischen Partnerschaft, der sie ausgetreten waren, wieder beitreten, könnte Südkorea in einen Interessenkonflikt geraten. Die Regierung wies jedoch darauf hin, dass beide Freihandelspakte nicht in Konkurrenz zueinander stehen und sich vielmehr ergänzten.

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