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Musik mit traditionellen Blasinstrumenten

#Musik verbindet l 2021-10-27

Musik verbindet

Musik mit traditionellen Blasinstrumenten

In der Zeit des vereinigten Silla-Reiches wurden die drei am häufigsten gespielten Saiten- und Blasinstrumente unter dem Begriff „Samhyeon Samjuk“삼현삼죽 zusammengefasst. Mit „Samhyeon“ sind die drei Saiteninstrumente Gayageum가야금, Geomungo거문고 und Bipa비파 gemeint, während sich der Begriff „Samjuk“ auf die drei Bambusflöten Daegeum대금, Junggeum중금 und Sogeum소금 bezieht. Die Saiteninstrumente Gayageum und Geomungo gehören auch heute noch zu den beliebtesten Instrumenten in Korea, die Bipa und ihre Spieltechniken sind jedoch in Vergessenheit geraten. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch die Bambusflöten Junggeum und Sogeum. Letztere erlebte aber vor nicht allzu langer Zeit ein Comeback. Was war geschehen? Die Bambusflöte Sogeum der Silla-Zeit wurde noch bis zur Mitte der Joseon-Zeit gespielt. Im Laufe der Zeit wurde sie jedoch durch das Blasinstrument Dangjeok당적, was wörtlich als Flöte der Tang-Dynastie übersetzt werden kann, immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Nach Erlangung der koreanischen Unabhängigkeit wurde diese quer gespielte Bambusflöte in abgewandelter Form und unter dem neuen Namen „Sogeum“ an koreanischen Schulen als Instrument zum Einstieg in die Musik eingesetzt.


Sogeum bedeutet „kleines Blasinstrument“ und ist, wie der Name bereits vermuten lässt, kleiner als die Daegeum-Flöte. Zudem weist sie einen weicheren Klang auf. Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Flöten liegt jedoch darin, dass die Daegeum-Flöte eine als „Cheonggong“청공 bezeichnete weitere Öffnung besitzt. Die Cheonggong-Öffnung ist mit einer dünnen Membran aus Schilfrohr bedeckt und befindet sich zwischen der Mundöffnung und den Grifflöchern der Daegeum-Flöte. Wird Luft in das Mundstück geblasen, vibriert die Schilfrohr-Membran vom Cheonggong und produziert einen schnarrenden Klang. Einige empfinden diesen als sehr gewöhnungsbedürftig, doch für Kenner verleiht gerade diese Klangfarbe der Daegeum-Flöte ihren ganz eigenen Reiz. Es ist sogar davon die Rede, dass man die hohe Kunstfertigkeit eines Daegeum-Spielers daran ablesen kann, wie gut die Musiker diese Membran vibrieren lassen können. 


Bei dem nächsten Musikstück kommt das Blasinstrument Tungso퉁소 zum Einsatz. Die Tungso-Flöte war ein häufig gespieltes Instrument, das am Königshof sowie im privaten Rahmen zum Einsatz kam. Über die Jahre verlor die Flöte jedoch an Beliebtheit und sie tritt heute nur noch als Begleitinstrument für den Bukcheong-Löwentanz in Erscheinung. Umso ermutigender ist es zu sehen, dass in jüngster Zeit zahlreiche Versuche gestartet werden, um dieses Instrument wieder attraktiver zu machen und in verschiedenen Musikstücken einzusetzen. Die Flöte Tungso ähnelt in ihrer Größe der Daegeum-Flöte und weist ebenfalls eine Cheonggong-Öffnung auf. In ihrer Spielhaltung unterscheiden sie sich aber: Während die Flöte Daegeum qeur gehalten wird, spielt man die Tungso-Flöte senkrecht. Zu den begleitenden Musikstücken für den Bukcheong-Löwentanz zählt das „Payeongok“. 


Ein weiteres bekanntes Blasinstrument ist die Flöte Danso. Das chinesische Schriftzeichen für „dan“ bedeutet „kurz“ und das Schriftzeichen für „so“ steht für Tungso. Somit bedeutet Danso wörtlich „kurze Tungso-Flöte“. Das Schriftzeichen „so“ kann sich aber darüber hinaus noch auf viele weitere Instrumente beziehen. Es umfasst nämlich nicht nur die senkrecht gespielten Flöten wie Piri oder Taepyeongso. Gemeint sind auch damit Blasinstrumente, bei denen wie bei der westlichen Querflöte die Luft nicht direkt in das Mundstück hinein, sondern über die Kante des Mundlochs geblasen wird. Die Flöte Danso wird allerdings nicht in alten Aufzeichnungen erwähnt. Daraus lässt sich ableiten, dass es sich wohl bei diesem Instrument um eine neuere Musikentwicklung handelt. Am Anfang kann es einige Schwierigkeiten bereiten, Klänge mit dem Danso zu produzieren. Hat man aber erstmal den Dreh raus, ist es recht leicht, auf der Flöte zu spielen und dem Instrument für die Zuhörer angenehme Klänge zu entlocken. Kindern wird das Spiel auf der Danso-Flöte beigebracht, um ihnen mithilfe des Instruments Gugak bzw. die traditionelle koreanische Musik näher zu bringen. Wer sich ein Bild von der klanglichen Vielfalt der Flöte Danso machen möchte, hat die Gelegenheit dazu mit dem Musikstück „Frühling am Wachposten“. Geschrieben wurde dieses Stück von dem nordkoreanischen Komponisten Gong Yeong-song공영송. 


Musik

  1. „Morgen“, gespielt am Sogeum von Han Chung-eun
  2. „Payeongok“ aus dem Bukcheong-Löwentanz, gespielt am Tungso von Dong Seon-bon
  3. „Frühling am Wachposten“, gespielt am Danso von Lee Yong-gu

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