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Harnstoff-Mangel könnte wirtschaftliche Erholung bremsen

2021-11-13

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Die länger andauernde Knappheit an Harnstofflösung hat die Befürchtung ausgelöst, die gerade einsetzende Konjunkturerholung könnte wieder gebremst werden.


Unterdessen kündigte China an, dass das Verfahren für den vertraglich vereinbarten Export von 18.700 Tonnen Harnstoff in Südkorea in Gang gebracht worden sei. Ein Teil davon wurde nach Regierungsangaben am Mittwoch abgeschickt. Damit konnte das schlimmste Szenario vorerst abgewendet werden.


Die Verknappung von Harnstoff wurde durch Chinas Maßnahmen zur Regulierung des Düngerexports verursacht. China hat die Konrolle für 29 Rohstoffe für chemische Düngemittel verschärft und ab dem 15. Oktober deren Export faktisch gestoppt. Grund ist die Drosselung der Produktion von Harnstoff infolge der von der Pekinger Führung angestrebten Energiewende und der daraus resultierende Kohlemangel.


Nach Angaben des Industrieministeriums importierte Südkorea 97,6 Prozent des Harnstoffs zu industriellen Zwecken aus China.


Harnstofflösung dient der Abgasnachbehandlung bei Dieselmotoren mittels selektiver katalytischer Reduktion (SCR). Durch diese Form der Abgasreinigung wird die Menge an ausgestoßenen Stickoxiden reduziert. Von den 3,3 Millionen Diesel-LKWs, die in Südkorea in Betrieb sind, sind 60 Prozent mit einem solchen SCR-Katalysator ausgestattet. Von rund 50.000 Linienbussen benötigen 20.000 Diesel-Busse die Lösung, um fahren zu können. Ein chronischer Versorgungsengpass könnte dazu führen, dass viele Lkw und Busse nicht mehr fahren können.


Wenn Lkw nicht mehr fahren, würde auch die Produktion von Zement, Stahl und Automobilen beeinträchtigt und schließlich auch der Export. Lieferketten wären gefährdet und die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen nicht mehr gesichert. Mit dem Anstieg der Logistikkosten könnten auch die Verbraucherpreise drastisch steigen.


Angesichts der kritischen Lage hat die Regierung dringende Maßnahmen ergriffen. Das Horten von Harnstoff wurde strikt verboten. Unternehmen, die mit Harnstoff und Harnstofflösung handeln, wurden dazu verpflichtet, täglich ihre Geschäftsdaten zu übermitteln. Die Lösung darf aktuell lediglich an Tankstellen verkauft werden.

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