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Früherer Präsident Chun Doo-hwan gestorben

2021-11-27

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Der frühere Präsident Chun Doo-hwan ist am Dienstag im Alter von 90 Jahren gestorben.


Er starb 28 Tage nach dem Tod seines Nachfolgers im Präsidentenamt Roh Tae-woo, der bei dem von Chun inszenierten Militärputsch vom 12. Dezember 1979 mitgewirkt hatte. Damit leben die beiden Hauptverantwortlichen der blutigen Niederschlagung der 18.-Mai-Demokratiebewegung in Gwangju nicht mehr.


Chun litt vor seinem Tod an Alzheimer und Blutkrebs. Die Trauerzeremonie fand im Kreise der Familie nach buddhistischem Ritual statt. Anders als Roh Tae-woo erhielt Chun kein Staatsbegräbnis.


Chun Doo-hwan wurde 1931 in Hapcheon in der Provinz Süd-Gyeongsang geboren. Er absolvierte 1955 die koreanische Militärakademie und diente in Schlüsselpositionen des Militärs. Als Sicherheitskommandeur der Streitkräfte übernahm er die Leitung der Ermittlungen zur Ermordung des Staatspräsidenten Park Chung-hee am 26. Oktober 1979. In dieser Position trat er erstmals als Machtträger in den Vordergrund der Politik. Am 12. Dezember desselben Jahres inszenierte er mit „Hanahoe“, einer privaten Gruppe von Offizieren, einen Militärputsch und riss die Macht an sich.


Die gewaltsame Machtergreifung durch das Militär war der Auslöser für den „Seouler Frühling“, eine landesweite Demokratiebewegung im Jahr 1980. Die Militärjunta verhängte das Kriegsrecht und ging mit Gewalt gegen Demonstranten vor. Im September 1980 wurde Chun von einer Versammlung von Delegierten zum Präsidenten gewählt. Er regierte noch bis 1988, als er nach Massenprotesten zurücktrat. Danach kam er wegen verschiedener Verbrechen, darunter Hochverrat und Annahme von Bestechungsgeldern, ins Gefängnis. Er wurde jedoch aufgrund einer Sonderbegnadigung im Dezember 1997 freigelassen.


Während seiner Amtszeit florierte die koreanische Wirtschaft dank niedrigen Zinsen, einem niedrigen Dollar und niedrigen Ölpreisen. In seine Amtszeit fallen aber auch die Fusion und Abschaffung von Medienanstalten, ein gewaltsames Vorgehen gegen die Arbeiterbewegung, schwere Korruption und das Massaker von Gwangju. Wegen repressiver Maßnahmen, mit denen er das Land regierte, gilt Chun Doo-hwan als Symbolfigur der Unterdrückung.

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