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Beziehungen zwischen Südkorea und China wegen Halbleiterallianz und Raketenabwehr THAAD angespannt

2022-08-13

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Die Beziehungen zwischen Südkorea und China sind wegen der Kontroversen um die Raketenabwehr THADD sowie der Halbleiterallianz „Chip 4“ weiterhin angespannt. 


Bei den bilateralen Gesprächen der Außenminister zeigten sich beide Seiten in der THAAD-Frage kompromisslos. 


Südkoreas Außenminister Park Jin war am 9. August im chinesischen Qingdao zu einem Gespräch mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi zusammengekommen. Die Stimmung bei den Gesprächen soll, außer wenn es um die THAAD-Frage ging, überwiegend freundschaftlich gewesen sein. 


Beide Minister tauschten sich über die THAAD-Frage, die Kooperation bei Lieferketten, die Verstärkung der bilateralen Beziehungen sowie Fragen betreffend die koreanische Halbinsel aus.


Chinas Außenminister sagte zu Beginn der Gespräche, dass beide Länder die Souveränität des Gegenübers achten, als Nachbarländer eine freundschaftliche Beziehung aufrechterhalten und stabile Lieferketten schützen sollten. Auch betonte Wang Yi die Wichtigkeit des Multilateralismus.


Park teilte die Position mit, dass Südkorea gemäß dem diplomatischen Kurs der Regierung eine auf universellen Werten und Ordnung beruhende Außenpolitik anstreben, jedoch die Beziehungen zu China an sich respektieren werde. Der südkoreanische Außenminister bat China zudem um eine konstruktive Rolle bei der Abschreckung von Nordkoreas Provokationen und für die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. 


Hinsichtlich der Beteiligung Südkoreas an der von den USA angeführten Halbleiter-Allianz „Chip 4“ zeigte sich China entspannter als zuvor. Minister Park betonte, dass die Teilnahme Südkoreas an dem vorläufigen „Chip 4“-Treffen auch für China von Nutzen sein könne. Südkorea werde eine Brücke zwischen China und den Mitgliedern des Bündnisses schlagen. Wang Yi übermittelte die Erwartung Pekings, dass Südkorea eine gut durchdachte Entscheidung treffen werde. 


In der THAAD-Frage hielten beide Seiten allerdings an ihrer bisherigen Position fest. Eine Mitteilung des chinesischen Außenministeriums am Tag nach dem Treffen ließ sogar erkennen, dass sich die Differenzen verschärft hatten. Zusätzlich zu dem sogenannten „Drei-Nein“-Prinzip forderte China, dass Südkorea den Betrieb der bereits stationierten THAAD-Einheit einschränke. 


“Drei Nein” bezieht sich darauf, dass keine zusätzlichen THAAD-Einheiten in Südkorea stationiert werden und sich das Land weder an der US-Raketenabwehr noch an einem trilateralen Militärbündnis mit den USA und Japan beteiligt. 


Südkorea bestätigte seinen Standpunkt, dass das zur Zeit der Vorgängerregierung verkündete Prinzip keine offizielle Vereinbarung der Regierungen gewesen sei. Da die Angelegenheit mit der Sicherheit und Hoheit Südkoreas zusammenhänge, könne Chinas Forderung nicht akzeptiert werden. 


Beide Länder werden mit großer Wahrscheinlichkeit vorerst von ihren Standpunkten in der THAAD-Frage nicht abrücken. Auch der Konflikt um die Chip 4-Allianz kann jederzeit wieder auflodern. Es ist daher eine wichtige Aufgabe der Regierungen beider Länder, dafür zu sorgen, dass der Streit um THAAD nicht auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur übergreift und sich die bilateralen Beziehungen insgesamt nicht verschlechtern.

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