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Koreas traditionelle Flöte Piri

#Musik verbindet l 2023-06-01

Musik verbindet

Koreas traditionelle Flöte Piri

Piri피리 ist auf Koreanisch zunächst einmal ein Überbegriff für „Flöten“. Auch improvisierte Flöten aus einem Gras- oder Gerstenhalm nennt man Piri, genauso wie traditionelle koreanischen Flöten wie die Danso단소 oder die Tungso퉁소 oder die westliche Blockflöte und Querflöte. Das älteste dokumentierte Musikinstrument in Korea war ebenfalls eine Piri. Sie wurde in der Bronzezeit aus dem Beinknochen eines Vogels gemacht, also vor rund 4.000 Jahren. Im Ausland wurden ähnliche Flöten gefunden, die sogar 50.000 oder 60.000 Jahre alt waren. Angesichts solcher Funde scheint es fast, als sei es menschlicher Instinkt, in ein langes Rohr Löcher zu bohren und damit Musik zu machen.


Offiziell werden in der traditionellen koreanischen Musik jedoch nur drei Instrumente als Piri bezeichnet - die Hyangpiri향피리, die Dangpiri당피리 und die Sepiri세피리. Die offizielle Piri besteht aus einem Bambusrohr, das ungefähr 25 Zentimeter lang und fingerdick ist, und einem Doppelblatt aus Bambus. Beim Spielen nimmt man das Doppelblatt in den Mund und hält das Instrument senkrecht in beiden Händen.


„In Dodri“ ist ein Stück einer Gruppe von Piri-Spielerinnen, die sich Bbiribboo삐리뿌 nennt. Der Begriff „dodri도드리“ bedeutet „rund herum“ und bezieht sich darauf, dass die gleiche Melodie immer wieder wiederholt wird. Es gibt mehrere traditionelle Musikstücke, die diesen Begriff im Titel tragen und bei denen es sich hauptsächlich um Variationen eines Refrains handelt, der „Boheo보허“ genannt wird. Das Stück „In Dodri“ von Bbiribboo wurde von „Yangcheong양청 Dodri“ inspiriert.


Bbiribboo besteht aus zwei Piri-Spielerinnen – Kwon Sol-ji권솔지 und Sohn Sae-ha손새하 – und dem Produzenten Heven히븐. Diese jungen traditionellen Musiker haben sich zusammengetan, um Antworten auf die Frage zu finden, wie sie in unserem Zeitalter der schnellen Veränderungen Sinn finden können. Doch jetzt sehen sie sich eher als eine Gruppe von „Spaßvögeln“ – womit sie wohl sagen wollen, dass sie ihre Suche nach dem Sinn des Lebens nicht allzu ernst nehmen.  


Der Name der YouPiri Band bringt den Wunsch der Bandmitglieder zum Ausdruck, durch die Flöte „Piri“ eine Verbindung mit dem englischen „You“, also mit dem Gegenüber herzustellen. Im Mittelpunkt der Band steht die Piri-Spielerin Yoo Seong-hui유성희, die von Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug begleitet wird. Die Band hat bereits mehrere Versionen von beliebten koreanischen Volksliedern veröffentlicht, darunter „Look at me“, zu Deutsch „Schau mich an“. Dieses Lied ist eine neue Version des „Miryang Arirang“, zu dessen Anfang die Phrase „Nal jom boso“, also „Schau mich an“, immer wieder wiederholt wird. 

 

Im Westen gibt es Querflöte und Längsflöte, letztere besser bekannt als Blockflöte. In Korea ist die Daegeum대금 eine Querflöte und die Piri eine Längsflöte. Von den drei Arten der Piri, die wir vorhin erwähnten, ist die Hyangpiri die älteste. Zu Beginn wurde sie vermutlich nur Piri genannt, doch als die Dangpiri während der Goryeo-Ära aus China importiert wurde, bekam die ursprüngliche Piri den Namen Hyangpiri, um ihren heimischen Ursprung zu signalisieren. Die Sepiri, was dünne oder kleine Piri heißt, ist oft mit der Hyangpiri austauschbar, aber sie ist leiser als diese und wird daher vor allem in Ensembles mit wenigen Instrumenten eingesetzt. 


Piri-Spieler spielen oft auch die Flöte Taepyeongso태평소, da diese ebenfalls mit einem Doppelblatt gespielt wird. Sie wurde aus Zentralasien importiert und wird auch Soenab쇄납, Nallari날라리 oder Hojeok호적 genannt. Die Taepyongso ist lauter und majestätischer als die Piri und damit perfekt für Prozessionen unter freiem Himmel geeignet. 


Musik

- „In Dodri“, gespielt von Bbiribboo

- „Schau mich an“, gespielt von der YouPiri Band

- „Das Land der Berge und Meere“, Taepyeongso gespielt von Jin Yun-gyeong

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