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Der Feiertag Dano und die Stadt Gangneung

#Musik verbindet l 2023-06-08

Musik verbindet

Der Feiertag Dano und die Stadt Gangneung

Am 5. Mai nach dem Mondkalender ist Dano단오, ein Feiertag, der nach dem Sonnenkalender meist auf Anfang Juni fällt. Dieses Jahr ist im Mondkalender jedoch ein Schaltjahr, weswegen Dano erst am 22. Juni ist. Der berühmteste Brauch zu diesem Feiertag ist das Danoje단오제-Festival in Gangneung강릉, ein traditionelles Fest, dessen Brauchtum bis heute überliefert wurde und das seit 2005 Teil des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO ist. Das Festival umfasst konfuzianische Zeremonien, schamanische Rituale, Maskentanz, traditionelle Spiele und einen Freiluftmarkt. Das Danoje-Festival von Gangneung beginnt am 5. April nach dem Mondkalender, genau einen Monat vor dem eigentlichen Feiertag, wenn ein heiliger alkoholischer Trank für die Götter gebraut wird. Als nächstes folgt dann ein schamanisches Ritual, zu dessen Beginn der Berggott der Hochebene Daegwallyeong대관령 in einen Schrein in Gangneung eingeladen wird. Wenn der Gott in den Schrein begleitet wird, erleuchten die Menschen den Weg mit Laternen und singen ein Lied namens „Yeongsanhong영산홍“.


Yeongsanhong ist der koreanische Name für die Azaleenart Rhododendron Indicum. Das Lied wurde vermutlich inspiriert von dem Anblick der farbenfrohen Laternen, die den Berg hinabwandern, und die in der Dunkelheit an einen Rhododendronbusch in voller Blüte erinnern. Am letzten Wochenende wurde der Berggott von der Hochebene nach Gangneung geleitet, und das eigentliche fünftägige Danoje-Festival beginnt am 20. Juni. 


Das Danoje-Festival ist nicht das einzige berühmte kulturelle Erbe der Stadt Gangneung. Der Pavillon Gyeongpodae경포대 galt früher als einer der acht schönsten Orte im Osten Koreas und ist heute ein registrierter Nationalschatz. Dieses alte architektonische Juwel hat schon viele gelehrte Herrschaften zu Gedichten über die schöne Aussicht auf den See Gyeongpoho inspiriert. Das Gedicht „Zwölf Balustraden“, das im späten Joseon von einem Adligen namens Shim Yeong-gyeong심영경 geschrieben wurde, beschreibt zwölf mit blauer Jade geschmückte Balustraden und die Stadt Gangneung im Frühling, die sich in einem Spiegel spiegelt. Die zwölf Balustraden beziehen sich hierbei auf den Gyeongpodae-Pavillon, mit dem Spiegel ist der stille Gyeongpoho-See gemeint. 

 

Gangneung ist nicht nur für seine Sehenswürdigkeiten berühmt, sondern auch für seine Lieder. „Odokddegi오독떼기“ ist ein Lied, das die Bauern früher sangen, während sie auf den Reisfeldern Unkraut jäteten. Es zählt zum immateriellen Kulturerbe der Provinz Gangwon-do. Zu seinem Ursprung gibt es verschiedene Theorien. Eine besagt, dass das Lied vermutlich in der Silla-Ära entstand, als Hwarang, junge buddhistische Krieger, nach Gangneung kamen, um dort zu trainieren. Die Melodie habe überlebt, aber der Text sei über die Jahrhunderte verloren gegangen. Eine andere Theorie erzählt von einem Kreisvorsteher, der den Klang von „Odokddegi“ so gerne mochte, dass er die Bauern in sein Kreisamt rief und ihnen befahl, eine Aufführung darzubieten. 


Unkrautjäten braucht viele Arbeiter und findet meist an heißen Sommertagen statt. Der langsame Rhythmus des Liedes hilft den Arbeitern dabei, im Takt zu bleiben und nicht so schnell müde zu werden. 


Musik

  1. „Yeongsanhong“, gesungen von Anaya
  2. „Die zwölf Balustraden“, gesungen von Kim Yong-u, an der Gitarre Shin Hui-jun
  3. „Gangneung Odokddegi“, gesungen von Kim Jin-seok, Lee Jin-gi, Kwon Yeong-ha

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