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Wirtschaft

Zahl illegal verbleibender Ausländer nach visafreier Einreise auf Jeju deutlich gestiegen

2018-10-09

Nachrichten

ⓒKBS News 

Das Programm für die visafreie Einreise von Ausländern auf der Insel Jeju ist gemäß einem 2001 erlassenen Sondergesetz eingeführt worden. Ziel des Gesetzes ist es, ausländischen Touristen die Einreise zu erleichtern, um möglichst viele Besucher ins Land anzulocken. Jeju wurde zudem am 1. Juli 2006 eine spezielle selbstverwaltende Provinz. Eine solche Provinz verfügt über umfangreichere Selbstverwaltungsrechte im Vergleich zu allgemeinen großen Gebietsköperschaften und genießt einen besonderen Status. Die Bestimmung erfolgte nach der Strategie des Staats, die Besonderheiten der südlichen Insel zu nutzen, um dort eine freie internationale Stadt zu errichten und somit die Insel zum Zentrum des Tourismus und der Spitzenindustrie zu entwickeln. 


Anders als in anderen Teilen Südkoreas erlaubt die Provinz Jeju nach ihren Sonderregelungen den Bürgern aus allen Ländern bis auf einige Ausnahmen, sich bis zu 30 Tage visafrei dort aufzuhalten. In diesem Fall darf man jedoch die Insel nicht verlassen. Sollte man die Insel unerlaubt verlassen, wird dies als illegaler Aufenthalt eingestuft. 


Ausgenommen von dem Programm für visafreie Einreise sind mit Stand von September insgesamt 24 Länder. Auf der Liste standen ursprünglich elf Staaten, darunter Ghana, Nigeria, Iran und Irak. Im Juni wurde Jemen auf die Liste hinzugefügt, nachdem viele Flüchtlinge aus dem Land nach Jeju gezogen waren. Im September wurde Ägypten ebenfalls in die Liste aufgenommen, im Oktober folgten elf weitere Länder, darunter Gambia und Senegal. 


Die visafreie Einreise auf Jeju sorgte für Streit, weil immer mehr Nebenwirkungen der Regelung zutage treten. Der Zuzug an jemenitischen Flüchtlingen rückte dieses Jahr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine noch größere Nebenwirkung stellt jedoch die drastisch zunehmende Anzahl an sich illegal aufhaltenden Ausländern und die steigende Ausländerkriminalität dar. Noch im Jahr 2013 hielten sich lediglich 1.285 Ausländer nach der visafreien Einreise illegal auf Jeju auf. Die Anzahl übertraf jedoch Ende Juli die 11.000 Marke. Verglichen mit letztem Jahr stieg die Zahl um mehr als 2.100 an. Das Problem betrifft jedoch nicht nur Jeju, wenn man bedenkt, dass viele über die Insel eingereisten Ausländer inzwischen in andere Landesteile gezogen sind. Die Insel gilt als Tür für die illegale Einreise nach Südkorea.

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