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Wirtschaft

SOS LAB entwickelt Umgebungserkennungssystem für Autos

#Flexible Halbleiter l 2019-11-11

© SOS Lab

Wir stellen Ihnen heute ein weiteres Unternehmen vor, das bei der Messe Korea Electronics Show 2019, kurz KES, mit einem Innovationspreis ausgezeichnet wurde. Der Firmenchef von SOS LAB, dessen Produkt bei der KES als Best New Product ausgewählt wurde, Jeong Ji-seong: 


Die meisten Lidar-Modelle auf dem Markt erfordern einen rotierenden Motor. Das ist nicht angebracht als Einbaulösung für Fahrzeuge, da es das nicht mehr für viele weitere Jahre geben wird. Unser Lidar wurde in Form eines Halbleiterchips hergestellt, es hat im Vergleich zu konventionellen Lidar eine längere Lebensdauer, größere Kompaktheit und Preiswettbewerbsfähigkeit.  


Beim autonomen Fahren muss der Computer die Straßenbedingungen und die Umwelt ganz genau erkennen. Das Schlüsselteil dafür ist Lidar, bei dem es sich um ein optisches Messverfahren handelt. Mithilfe von Laserlicht mit kurzer Wellenlänge werden dabei die Position und Entfernung eines Objekts bestimmt. Lidar kann eine 3D-Karte erzeugen, die für den Computer verstanden wird. Es funktioniert auch bei schlechtem Wetter, weswegen es auch das “Auge” für selbstfahrende Fahrzeuge bezeichnet wird. Doch Lidar-Modelle erfüllen noch nicht die Erfordernisse für die Massenmarkttauglichkeit, zum Teil auch, weil sie sehr teuer sind. SOS LAB entwickelte Lidar, die günstiger und kleiner sind als die Alternativen, für die Serienproduktion: 


Das Unternehmen wurde im Juni 2016 von vier Forschern entwickelt, die Lidar 15 Jahre lang am Gwangju-Institut für Wissenschaft und Technologie studiert haben. Im vergangenen Jahr sicherten wir uns Mittel in Höhe von etwa sechs Millionen Dollar. Gegenwärtig hat das Unternehmen 45 Forscher. Ich würde sagen, SOS LAB ist der größte Lidar-Entwickler in Korea. Während der Arbeit in Gwangju nahmen wir an einem industrieweiten Forschungsprojekt zur Entwicklung neuer Produkte teil. Wir fanden dabei Beschränkungen für den Technologietransfer. Wir dachten, dass es besser wäre, wenn wir uns eigenständig auf die Entwicklung konzentrieren. Auch glaubten wir, dass sich der Markt für selbstfahrende Autos in naher Zukunft öffnen wird. Also starteten wir unser eigenes Unternehmen. 


SOS LAB hat auch bei der Verbraucherelektronikmesse CES 2019 besonders große Aufmerksamkeit der ausländischen Medien auf sich gezogen. Der Marktforscher LEDinside erkor SOS LAB zu einem der vier führenden Lidar-Firmen, zusammen mit Velodyne, Quanergy und Innoviz:


Die Zahl der Laser in Lidar sollte erhöht werden, um die Präzision zu verbessern. Der neue Lidar-Sensor von Velodyne nutzt 128 Laserstrahlen, um eine hohe Auflösung zu produzieren. Das ist sehr wichtig für die Navigation und die Sicherheit in selbstfahrenden Autos. Dank unserer Hybrid-Scanning-Technologie benutzt unser Produkt nur eine Laserquelle. Es erzielt die gleiche Wirkung wie von 40 oder 80 Laserstrahlen. Das ist unsere Stärke. Die Lidar-Modelle auf dem Markt sind sehr teuer, sie kosten etwa 9000 Dollar. Der Preis sollte auf unter 450 Dollar fallen, um in Fahrzeugen installiert zu werden. Es ist daher nötig, den Produktionsprozess zu vereinfachen. Unser Hybrid-Scanning-Lidar könnte die Antwort auf dieses Problem sein. 


© SOS Lab

Das Hybrid-Scanning-Lidar kombiniert die Vorteile eines weitverbreiteten Motorenscanner mit einem soliden MEMS-Spiegel. Das mikro-elektro-mechanische System, oder MEMS, ist nicht teuer und bietet Wahrnehmungsfähigkeiten in einem kleineren Paket an. Angetrieben von einem Rotationsmotor bietet das Hybrid-Lidar neue Winkelperspektiven. Es ist klein genug, um im Frontscheinwerfer eingebaut zu werden, und kann 15 Jahre lang arbeiten oder eine Strecke von über 300.000 Kilometern abdecken. Auch ist es einfacher zu produzieren:


Wir haben unser Auto-Lidar in Korea getestet, und im nächsten Jahr werden wir es auch im Ausland testen. Auto- und Teilehersteller müssen daran zusammen arbeiten, wie es in den Fahrzeugen angewendet wird. Ich denke, das wird zwei Jahre dauern. Das bedeutet, wir können unser Lidar zwei oder drei Jahre später in Massen produzieren. Auch arbeiten wir an Lidar für Industriezwecke. 


SOS LAB hat seine Technologie patentieren lassen. Andere Lidar-Produkte des Unternehmens können bei der Fabrikautomation, in Robotern, Drohnen und Sicherheitssystemen angewendet werden, um Hindernisse im nahen Umfeld zu entdecken: 


Unser Ziel ist es, Lidar zu vernünftigen Preisen und in großen Mengen zu produzieren, so dass unser Produkt in allen Arten von Fahrzeugen installiert werden kann. Unsere Selbstfahr-Technologie ist für den weltweiten Markt gedacht. Es ist eine gute Nachricht, dass koreanische Unternehmen wie Hyundai Motor und MANDO mit globalen Playern zusammenarbeiten oder von diesen Investitionen anziehen wollen. Wenn wir die besten Lidar für selbstfahrende Autos in Korea entwickeln, kann das auch für den weltweiten Markt funktionieren.

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