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Wirtschaft

Autokonzern Hyundai plant Batterieallianz

#Thema der Woche l 2020-06-29

ⓒ HYUNDAI MOTOR GROUP

Koreanische Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge (EV) hoffen darauf, eine Partnerschaft mit dem Autokonzern Hyundai Motor Group eingehen zu können. Der Vizevorsitzende von Hyundai, Chung Euisun, traf sich am 22. Juni mit dem Chef der LG-Gruppe, Koo Kwang-mo, sowie im vergangenen Monat mit dem Vizevorsitzenden von Samsung Electronics, Lee Jae-yong, um über eine mögliche Kooperation im EV-Batterie-Geschäft zu sprechen. Eine Zusammenarbeit der drei großen Konzerne könnte den globalen EV-Markt beherrschen. Zum Thema sagt der Experte Kim Pil-soo von der Abteilung für Autotechnik der Daelim-Universität: 


Unter den umweltfreundlichen Autos ziehen Elektrofahrzeuge die größte Aufmerksamkeit auf sich. Batterien sind das Herz der EV. LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation sind die drei großen Hersteller in Korea von Lithium-Ionen-Batterien, die in EV eingesetzt werden. Die Treffen der Führungen der Hyundai Motor Group, LG und Samsung zeigen, dass Hyundai durch eine Batterieallianz die Marktdominanz bei den Zukunftsautos anstrebt. Samsung und LG haben ihre eigenen Geschäftsbereiche für Autos und Komponenten, so dass Hyundai wahrscheinlich die Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen zu stärken versucht. 


Es wird erwartet, dass sich Chung auch bald mit dem Chef der SK Group, Chey Tae-won, treffen wird. Es ist unüblich für die Führungen der vier größten koreanischen Konzerne, sich darüber zu beraten, wie sie in Zukunftsbereichen zusammenarbeiten können. Hyundai beschafft sich die Autobatterien, meistens in der Bauform sogenannter Pouch-Zellen, von LG Chem und SK Innovation. Samsung SDI ist kein Lieferant, weil seine hauptsächlichen Produkte prismatische und zylindrische Batterien sind: 


LG Chem hatte im vergangenen Monat den größten Anteil im globalen Markt für EV-Batterien. Samsung SDI rangierte auf dem fünften und SK Innovation auf dem siebten Platz. Hyundai könnte seine eigene Batterie-Tochter gründen. Doch ist es dafür schon zu spät. Es wäre daher besser, mit lokalen Batterieherstellern zusammenzuarbeiten, die bereits über neue Technologien verfügen und einen Anteil am globalen Markt haben. Da die Zahl der Elektroautos in den nächsten Jahren wahrscheinlich deutlich zunehmen wird, werden Batterien knapp. Hyundai will sich genügend Batterien sichern, indem es Geschäftsverträge mit mehreren Batterieherstellern unterzeichnen will. 


Nach Angaben des Industrieforschungsunternehmens BloombergNEF lag der EV-Batteriepreis 2013 bei 663 Dollar für eine Kilowattstunde, doch im vergangenen Jahr ging er auf 156 Dollar zurück. Für den Eintritt ins Batteriegeschäft sind die Barrieren sehr geringfügig, doch erfordert es im Frühstadium große Investitionen. Eine Zusammenarbeit mit drei führenden EV-Batterieproduzenten würde es Hyundai ermöglichen, sich die besten Erzeugnisse zu verschaffen und die Kosten zu reduzieren: 


Hyundai Motor Group liegt im globalen Markt für umweltfreundliche Fahrzeuge an zweiter Stelle, doch ist sie vierter beim Verkauf von Elektrofahrzeugen. Die Gruppe plant, im nächsten Jahr vier oder fünf Typen von E-Autos auf der Basis ihrer eigenen EV-Plattform und mehr als 20 reine Elektromodelle bis 2025 zu fertigen. Eine Partnerschaft zwischen Hyundai und den drei koreanischen Batterieherstellern wird mit Sicherheit Synergien schaffen.


Hyundais Ziel ist es, 23 E-Fahrzeuge bis 2015 zu bauen und bis dahin eine Million Einheiten im Jahr zu verkaufen. Die Batteriehersteller werden daher einen stabilen Abnehmer finden:


Auf EV-Batterien entfallen 40 Prozent der Gesamtkosten für EV-Teile. Es wird also wichtig sein, günstige Batterien mit einer großen Energiedichte produzieren zu können. Es ist wenig überraschend, dass die globalen Autohersteller mit Batterieproduzenten für eine gemeinsame Entwicklung zusammenarbeiten. Die Nummer eins der EV-Verkäufer, Tesla, zum Beispiel baute zusammen mit Panasonic aus Japan eine Fabrik in Nevada, um Lithium-Ionen-Batterien herzustellen. Diese Art der gemeinsamen Entwicklung wird sich beschleunigen. 


Ein anderes bekanntes Beispiel ist die Kooperation zwischen Volkswagen und dem schwedischen Batterielieferanten Northvolt. Eine Batterieallianz in Korea würde mit Sicherheit die koreanische Wirtschaft stützen:


Früher waren Autos nur ein einfaches Transportmittel. Doch in der künftigen Automobilindustrie wird sich der Mehrwert auf Autoteile und Systeme konzentrieren, die für selbstfahrende Autos und E-Fahrzeuge benötigt werden. In diesem Sinne ist der Status der Hyundai Motor Group in Korea sehr hoch. Sie hat Tausende von Partnerfirmen, und eines von vier Mitgliedern der wirtschaftlichen aktiven Bevölkerung arbeitet in den betroffenen Bereichen. Die Autoindustrie ist noch bedeutender, weil sie neue Arbeitsstellen schaffen und künftige Wachstumsmotoren erschließen kann. Für die Regierung wird es einfacher sein, Gemeinschaftsprojekte zwischen lokalen Unternehmen als solche mit ausländischer Beteiligung finanziell zu unterstützen.

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