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Wirtschaft

Der Spitzenplatz von BTS auf Billboard und der wirtschaftliche Effekt

#Thema der Woche l 2020-09-14

ⓒ Big Hit Entertainment

Die K-Pop-Sensation BTS führte zuletzt mit ihrem neuesten Hit “Dynamite” die zweite Woche in Folge die Billboard Hot 100-Single-Hitparade an. Die Boyband hofft, ihre Fans während der Corona-Pandemie aufmuntern zu können. BTS ist die erste koreanische Gruppe, oder Sänger beziehungsweise Sängerin, die den ersten Platz in der Hitparade belegen konnten. Damit schrieb BTS ein weiteres Stück koreanische Pop-Geschichte. Zu den potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen davon sagt der Direktor des Real Good Economic Institute, Lee In-chul:


In einem Bericht des Kulturministeriums sowie des ihm angegliederten koreanischen Kultur- und Tourismusinstituts hieß es, dass der Erfolg von BTS in der Billboard Hot 100-Hitparade produktionsinduzierte Effekte in Höhe von 1,2 Billionen Won und 480 Milliarden Won an Mehrwert erzeugen könnte. Im Ganzen wird erwartet, dass der wirtschaftliche Effekt 1,7 Billionen Won erreichn kann, also etwa 1,5 Milliarden Dollar. Die Exporte der darauf bezogenen Verbrauchsgüter wie etwa Kosmetika, Nahrungsmittel und Kleidung könnten um 312 Millionen Dollar steigen. Auch wird erwartet, dass die Errungenschaft der K-Pop-Gruppe 7928 Jobs erzeugen kann. Das Ergebnis basiert auf der Analyse des Umsatzvolumens der BTS-Agentur Big Hit Entertainment sowie der Statistiken des koreanischen Zolldienstes, der Bank of Korea und der Daten von Google Trends. 


“Dynamite” hat weltweit schätzungsweise 245,7 Milliarden Won, oder 207 Millionen Dollar, eingespielt. Die Zahl rechnet nicht die Offline-Konzerte ein, doch wird das Einkommen von einem Konzert berücksichtigt, das wegen der Covid-19-Pandemie online durchgeführt wurde:


Der wirtschaftliche Effekt des neuen BTS-Stücks auf die Produktion, den Mehrwert und die Arbeitsplätze wird enorm sein. Das Hyundai Research Institute sagt, wenn die Popularität von BTS auf der Grundlage des Suchvolumens in Google Trends um einen Prozentpunkt wächst, erhöhen sich die koreanischen Exporte von Kosmetikprodukten um 0,72 Punkte, von Nahrungsmitteln um 0,45 und von Kleidung um 0,18 Punkte. Nach dieser Analyse wird BTS wahrscheinlich dazu beitragen, dass der Auslandsverkauf von Kosmetika um 276 Milliarden Won, von Lebensmittel um 74 Milliarden Won und von Kleidung um 21 Milliarden Won ansteigt. 


Die Studie berücksichtigt jedoch nicht den potenziellen Einfluss auf die koreanische Tourismusindustrie einschließlich der steigenden Zahl ausländischer Besucher in Korea, da die Pandemie die Auslandsreisen einschränkt. Unter Berücksichtigung der künftigen Konzerttourneen von BTS, der Effekte auf den Tourismus und des stärkeren Markenimages Koreas wird die wirtschaftliche Wirkung des Erfolgs in den Billboard Hot 100 vermutlich die geschätzten 1,5 Milliarden Dollar noch übersteigen:


BTS begann seine Aktivitäten ernsthaft 2014, und im Oktober eroberte die Gruppe die Welt im Sturm, was auch das weltweite Image Koreas förderte. Nach einem Bericht der koreanischen Stiftung für internationalen Kulturaustausch besuchten jedes Jahr wegen BTS nahezu 800.000 Ausländer Südkorea. Es wird geschätzt, dass 7,6 Prozent der Besuche von Ausländern auf BTS zurückzuführen ist. Der jährliche produktionsinduzierte Effekt wird auf 3,6 Milliarden Dollar geschätzt, der Mehrwert auf 1,2 Milliarden Dollar. 


Auch die koreanische Girlband Blackpink schaffte es wiederholt auf die Billboard Hot 100-Hitliste. Mit ihrer jüngsten Single “Ice Cream” kletterte sie auf den 13. Platz. Der von K-Pop-Sängern und Sängerinnen erzeugte wirtschaftliche Effekt wächst mit jedem Erfolg auf der internationalen Bühne. Nach den Erfolgen von BTS, Blackpink sowie des Oscar-prämierten Films “Parasite” und dem damit verbundenen Wachstum südkoreanischer Kulturinhalte erreichte Südkorea am 2. September den 10. Platz auf dem globalen Innovationsindex 2020 der Weltorganisation für geistiges Eigentum:


Kein Zweifel, der Film “Parasite” wie auch BTS haben deutlich die Macht koreanischer Kulturinhalte demonstriert. Südkorea kletterte innerhalb eines Jahres um eine Stufe im globalen Innovationsindex auf den 10. Platz. Es ist das erste Mal, dass Korea in der Top-Ten-Liste ist. Das ist der höchste Rangplatz nach dem 8. Platz Singapurs. 


Der Zweck des 2007 eingeführten globalen Innovationsindex’ ist es, die Innovationsfähigkeit der Länder zu messen und ihnen Informationen zu bieten, ihre Politik und Geschäftsstrategien nötigenfalls anzupassen. Das wird als wichtiges Element der wirtschaftlichen Entwicklung gesehen:


Auf Koreas kulturelle Industrieproduktion entfielen 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2000. Der Wert stieg im vergangenen Jahr auf 5 Prozent. Das bedeutet, der Anteil der Kulturindustrie an der Wirtschaft wird größer. Um auf die nächste Stufe zu klettern, ist es nach Ansicht von Experten für Korea notwendig, die Wettbewerbsfähigkeit der Plattformen für kulturelle Inhalte zu erhöhen. Nach Angaben des Hyundai Research Institute ist Koreas Kulturindustrie die siebtgrößte weltweit. Demnach wächst die Präsenz des industriellen geistigen Eigentums auf dem Rücken des starken globalen Fantums von Hallyu, der koreanischen Pop-Kultur. Was die Aufgaben betrifft, so sagt das Institut, dass es Korea an global wettbewerbsfähigen Content-Plattformen wie Netflix mangelt und die Arbeitsproduktivität in der Kulturindustrie eher gering ist. Um Hallyu zu einem industriellen Trend, und nicht nur als Kulturinhalt, zu entwickeln, ist es nötig, die Forschungsbemühungn zu verstärken und das Auslandsmarketing auszuweiten.

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