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Wirtschaft

Harter Wettbewerb im Markt für E-Auto-Akkus

#Thema der Woche l 2020-09-28

ⓒ YONHAP News

Zusammen mit dem Wachstum des Markts für Elektroautos (EV) entwickelt sich auch der Markt für die EV-Akkus sehr schnell. Dieser Markt wird auch als “Wachstumsmotor der nächsten Generation” bezeichnet. Die Bedeutung wurde deutlich an der Aufmerksamkeit für Teslas “Batterie-Tag” am 22. September. Die neue Technologie des amerikanischen EV-Unternehmens wird große Auswirkungen auf die Industrie haben. Zum Thema sagt der Experte Kim Pil-soo von der Abteilung für Autotechnik an der Daelim-Universität: 


Bisher waren die koreanischen Batteriehersteller besorgt, dass Tesla am Battery Day eine neue Technologie vorstellt. So kündigte der Hersteller von E-Autos seinen Produktionsplan für eine Million-Meilen-Batterie an. Auch wurde erwartet, dass er Pläne zur Kürzung der Batteriepreise auf 70 bis 80 Dollar enthüllen könnte, die zurzeit zwischen 130 und 150 Dollar pro Kilowattstunde liegen. Auch hätte er seine Absicht äußern können, selber Batterien zu produzieren. Doch entgegen den Erwartungen wurde keiner dieser Pläne erwähnt. Das ist eine gute Nachricht für die drei großen koreanischen Batterieproduzenten. Es gilt als schwierig, die Batterie-Technologie zu verbessern, in der die koreanischen Firmen ihre Stärke haben. 


Das Ereignis am Battery Day wurde im Internet von 270.000 Menschen in aller Welt verfolgt. Tesla sagte, dass es einen neuen Akku entwickeln werde, der in drei Jahren vorgestellt, länger halten und nur noch die Hälfte kosten werde. Experten glauben jedoch, dass es fast unmöglich ist, größere Anlagen für Akkuzellen in kurzer Zeit aufbauen zu können. Sie vermuten, dass Tesla seine Abhängigkeit von Akku-Lieferanten verringern will. Am Tag vor dem Medienereignis twitterte Tesla-Chef Elon Musk, dass er für 2022 eine Knappheit an Akkuzellen erwarte. Auch sagte er, dass Tesla den Kauf von Akkuzellen von den Butterherstellern, LG Chem aus Südkorea eingeschlossen, erhöhen wolle: 


Die weltweiten EV-Verkäufe stiegen um bis zu 50 Prozent und erreichten 2019 zwei Millionen Einheiten. Die Zahl könnte in diesem Jahr auf 3,5 oder 4 Millionen und im nächsten Jahr auf 6 Millionen steigen. Das heißt, dass auch die Menge der EV-Batterien größer wird. Während die Elektro-Fahrzeuge ihre Mängel teilweise reduzieren konnten, hat sich ihre Fahrreichweite bei einmaliger Ladung erhöht. Zurzeit erhalten Käufer von E-Autos finanzielle Unterstützung von der Regierung. In den nächsten fünf Jahren wird die Nachfrage nach EVs auch ohne Zuschüsse höher sein als nach herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotoren. 


Der Wert des globalen EV-Akkumarkts belief sich 2016 auf 15 Milliarden Dollar. Er hat sich im vergangenen Jahr mit 38,8 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Südkorea, China und Japan befinden sich in einem harten Wettkampf um die Führung im Akkumarkt. Mehr als 90 Prozent der EV-Akkus werden in diesen drei Ländern produziert. Insbesondere die drei koreanischen Hersteller LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation konnten ihre Marktpräsenz in diesem Jahr deutlich ausbauen. Auf die drei Firmen entfielen in der ersten Hälfte dieses Jahres 34,5 Prozent des globalen EV-Akkumarkts:


Der Batteriemarkt wird von den drei koreanischen Unternehmen, vier bis fünf chinesischen einschließlich CATL und BYD sowie Japans Panasonic beherrscht. Die Lithium-Ionen-Polymer-Batterien haben die höchste Energiedichte. Doch innerhalb von vier bis fünf Jahren werden Festkörperbatterien erscheinen. Der Schlüssel ist, wer wird den Markt beherrschen? China und Japan bemühen sich sehr um die Entwicklung von Hochleistungsbatterien, doch auch Korea rühmt sich eines hohen Technologie-Niveaus. Es kann einige Zeit dauern, aber Korea hat sicherlich das Potential, die Führung im neuen Batteriemarkt zu übernehmen.  


Während China danach trachtet, sich die nötigen Materialien durch seine Ressourcen-Diplomatie zu sichern, hat Japan die Kontrolle über strategische Reserven von 34 seltenen Metallen einschließlich seltener Erde und Kobalt gestärkt. Experten raten Korea, die Anstrengungen auf Regierungsebene zu verstärken: 


Hocheffiziente Lithium-Ionen-Polymer-Batterien sind weltweit in weitem Gebrauch. Doch Korea hat keine Metalle oder Materialien wie Nickel, Kobalt und Mangan, um sie zu produzieren. Es hängt fast vollständig von Importen ab. Korea muss zunächst aktiv mit der Materialbeschaffung umgehen, da jede Störung in der Versorgung zu Problemen bei der Batterieproduktion führt. Zweitens ist es nötig, durch technologische Entwicklung seltene Metalle mit herkömmlichen Materialien zu ersetzen. Dadurch kann Korea die Last verringern, Rohmaterialien zu sichern, und das Batteriegeschäft als künftigen Wachstumsmotor besser fördern. 


Nicht nur Tesla, auch der deutsche Autohersteller BMW investierte in den vergangenen vier Jahren mit 200 Millionen Euro viel in die Entwicklung eigener Akkus. Der japanische Autobauer Toyota plant, mit Investitionen von 13,3 Milliarden Dollar selber Akkus zu entwickeln. Der Vizevorsitzende des größten südkoreanischen Autoherstellers, Hyundai Motor Group, Chung Euisun, hielt in der ersten Jahreshälfte eine Reihe von Treffen mit den Spitzen der drei koreanischen Akku-Hersteller ab. Die Kooperation zwischen dem Hyundai-Autokonzern und den lokalen Akku-Produzenten könnte eine umfassende Allianz im künftigen Mobilitätsmarkt schaffen: 


Korea hat viele Aufgaben vor der Brust. Die Regierung sollte sich einem “negativen Regulierungssystem” zuwenden, bei dem die Unternehmen weniger Regulierungen vorfinden, um ein günstiges Geschäftsumfeld zu schaffen. Die koreanischen Batteriehersteller sollten mehr Geld für die Forschung ausgeben und mehr Spezialisten einstellen, um sich die Schlüsseltechnologie zu sichern.

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