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Wirtschaft

Die US-Präsidentenwahl und die Folgen für Koreas Handel

#Thema der Woche l 2020-10-05

ⓒ YONHAP News

Es sind nur noch 30 Tage vor der US-Präsidentenwahl, die nicht nur große Auswirkungen auf die politische Lage in den USA, sondern auch auf die Welt haben wird. Präsident Donald Trump wird dabei vom ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden herausgefordert. Erwartet wird, dass die USA ihre Politik, China unter Kontrolle halten zu wollen und die eigenen Interessen durchzusetzen, fortsetzen wird. Das heißt, dass die USA auch im Fall des Siegs von Biden ihre derzeitige Handelspolitik weiter verfolgen werden. Zum Thema sagt Moon Jong-cheol vom Korea-Institut für Industrielle Wirtschaft und Handel: 


Was die einheimische Wirtschaft betrifft, besteht Trump darauf, dass der Staat seine Intervention in die wirtschaftlichen Aktivitäten minimal halten sollte. Biden dagegen vertritt die Position, dass der Staat die Wirtschaft kontrollieren könnte, um das beste Ergebnis zu erreichen. Wenn es um den Welthandel geht, so hat Trump eine isolationistische Haltung unter seiner “America First”-Politik eingenommen, die die Form des Protektionismus und des Unilateralismus angenommen hat. Biden tendiert dahin, die Rolle der USA als Anführer in den Beziehungen mit den Verbündeten zu sehen. Er behandelt Handelsfragen als Mittel, um die Einheit zwischen den USA und ihren Alliierten zu stärken. 


Die USA haben unter Trump nicht nur den Handelsdruck auf China, sondern auch auf ihre traditionellen Verbündeten wie Südkorea, Japan und die EU erhöht. Trump nannte das Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und den USA als unfair und verlangte Änderungen. Auch drohte er, aus dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen auszusteigen und unterzeichnete mit Mexiko und Kanada einen neuen Pakt, der besser Amerikas Interessen widerspiegelt:


Falls Trump wiedergewählt wird, wird es sehr wahrscheinlich sein, dass er an seiner jetzigen Politik festhält. Mit anderen Worten, das globale Handelsumfeld wird weiter Schwierigkeiten erfahren, mit denen es in den vergangenen vier Jahren zu tun hatte. Inmitten des Konflikts zwischen den USA und der Welthandelsorganisation könnte Trump einen Rückzug aus der WTO anstreben. Auch wird er protektionistische Maßnahmen wie Antidumping-Zölle einsetzen. Durch solche Maßnahmen können sich die Handelstreitereien zwischen den USA und ihren Handelspartner intensivieren. Die USA hielten während Trumps erster Amtszeit Handelsgespräche mit Japan und China ab. Die möglichen Ergebnisse dieser Verhandlungen würden auch Südkoreas Handel mit den USA betreffen. Wenn Japan oder China einen Handelsvertrag mit den USA mit günstigeren Bedingungen als Südkorea schließt, könnte Seoul seinen Handelsvorteil verlieren, den es durch das FTA mit den USA gewonnen hat. 


Falls Biden die Wahl gewinnt, könnte er die Alliierten bitten, eine gemeinsame Front gegen China aufzubauen. Korea könnte dadurch gezwungen werden, zwischen den USA und China zu wählen. Biden war während der Regierungsjahre unter Präsident Barack Obama auch ein Befürworter der Transpazifischen Partnerschaft oder TPP, einem Freihandelsabkommen zwischen zwölf Ländern:


Falls Biden die Wahl gewinnt, und so lange, wie Südkorea ein fester Alliierter der USA ist, könnte der Handel mit den USA für das Land einfacher sein. Biden könnte seine Handelspolitik dazu benutzen, um die politische Solidarität zwischen den USA und ihren Verbündeten zu zementieren. Falls eine Regierung unter Biden glaubt, dass Südkorea dem nicht folgt, könnte das Land in eine schwierige Situation geraten. Unter Biden könnten die USA auch danach streben, sich wieder dem TPP anzuschließen. Südkorea war eher zögerlich, was das TPP betrifft. Falls sich Biden aktiv für diesen Handelsdeal einsetzt, werden Südkoreas Handelsbeziehungen zu den USA davon abhängen, ob es daran teilnimmt oder nicht. 


Die Länder müssen verschiedene Faktoren analysieren, die die US-Wahl in diesem Jahr bestimmen werden:


Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Proteste in den USA gegen rassistische Diskriminierung verstärkten, lag Biden bei Umfragen um bis zu 15 Prozent vor Trump. Doch seit September verringert sich der Unterschied. Jetzt ist es sehr schwierig geworden, den Ausgang vorherzusagen. 


Wer immer die Wahl gewinnen wird, Experten raten Südkorea, seine Handelsabhängigkeit von China zu reduzieren und seine Handelsziele zu erweitern: 


Ohne Rücksicht auf das Wahlergebnis werden die USA ihre Eindämmungspolitik gegen China weiter stärken. Südkorea wird dabei einen Weg finden müssen, um zu überleben. Falls die USA eine Politik verfolgen, die Versorgungskette zu lokalisieren, sollten die koreanischen Unternehmen, die stark von China abhängen, ihre Geschäftsstrategien gründlich überarbeiten. Sie müssen auch die Zahl ihrer Handelspartner erhöhen und die Kooperation mit anderen Ländern einschließlich Chinas stärken. 


Es wird erwartet, dass die USA weiter ihren eigenen Interessen Vorrang geben werden und dass sich der Konflikt mit China verstärken wird. Die nahe Zukunft der Weltwirtschaft und des Handelsumfelds wird zu einem großen Teil durch die Präsidentenwahl in den USA vorgezeichnet sein.

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