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Das koreanische Unternehmen LBS Tech entwickelt mobile Plattformen, die gefährdeten Verkehrsteilnehmern wie etwa sehbehinderten Menschen, helfen. Firmenchef Lee Si-wan:

LBS Tech produziert nützliche Plattformen, die blinden sowie körperlich Behinderten helfen, sich auf bequemere Art zu bewegen und Dinge wahrzunehmen. Ruftaxis für behinderte Menschen setzen ihre Passagiere normalerweise an bestimmten Orten ab, von denen sie schnell nach Hause zurückkehren können. Bei anderen Taxis kann das jedoch anders sein. Ich hörte davon, dass ein Taxi eine blinde Person nur fünf Meter vom eigentlichen Ort absetzte, doch die Person lief drei Stunden herum, bevor sie nach Hause kam. Eine Ortsinformation ist vielleicht nichts Besonderes, doch für behinderte Personen könnte sie sehr wichtig sein. Ich bechloss, eine einfach zu bedienende App zu entwickeln, um behinderten Menschen zu helfen. 

Lee arbeitete früher bei großen Unternehmen in Korea, darunter Samsung, LG und Hyundai Motor. Auch betrieb er sein eigenes Unternehmen in Korea und in den USA. Doch wollte er etwas Sinnvolleres machen, und deshalb gründete er LBS Tech. Als er sah, wie sein blinder Cousin mit einem Smartphone arbeitete, analysierte er den Versorgungsgrad mit Smartphones bei sehbeinderten Personen und das entsprechende Marktpotenzial. Der Marktwert für Dienste für 250 Millionen blinde Menschen weltweit wird auf 50 Milliarden Dollar geschätzt. Lees Unternehmen entwickelte eine Ortssuche-App mit dem Namen G-EYE: 

G-EYE sagt den Nutzern die Richtung. Wenn sie nach einer bestimmten Richtung zeigen, lässt die App die Person wissen, auf  welchen Weg er oder sie gezeigt hat. Zweitens, die App speichert die Informationen über Gehwege, die blinde Personen zuvor genommen haben und informiert sie dann später von den Wegen. Drittens, die App wandelt geschriebene Informationen in gesprochene Wörter um, so dass blinde Nutzer auf einfache Weise Dinge wahrnehmen und in Läden bezahlen können. 

Auf der Grundlage der Nutzererfahrungen bietet die App eine bessere Skalierbarkeit, was die Besonderheit der Plattform ausmacht. Sie kann auch bestimmen, wie schnell die Nutzer durchschnittlich gehen und wie oft sie anhalten, um Dinge um sie herum wahrzunehmen. Das heißt, die App aktualisiert eine Karte genauer. Das ist auch bequem für Nutzer von Rollstühlen oder Rollatoren:

Für Behinderte ist es nötig zu wissen, wo sich der Eingang eines Gebäudes befindet. Mit unserer Technologie ist es möglich, den Eingang zu lokalisieren, indem man einfach ein Bild davon macht. Tatsächlich ist es illegal, Zugang zu Eingangsinformationen unter Verwendung von Gebäuderegistern zu haben. Doch bekamen wir vom Ministerium für Wissenschaft und ICT und dem Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport eine Spezialgenehmigung. Es gibt feste und nicht feste Hindernisse. Die nicht festen sind problematisch. Wenn es zum Beispiel schneit, können blinde Menschen schnell hinfallen. In Zusammenarbeit mit der koreanischen Meteorologischen Behörde arbeiten wir an einer Technologie, die Gefahren entdeckt, indem sie Zonen identifiziert, die besonders glatt sind, wenn es schneit. 

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Das Geschäftsmodell von LBS Tech ist mehr als eine bloße App. Sein Smart-City-Service für sozial gefährdete Gruppen macht einen großen Gewinnanteil des Unternehmens aus. Er hilft diesen Gruppen auch, als wirtschaftlicher Teilnehmer der Gesellschaft aufzutreten. Das Unternehmen hat dafür verschiedene Auszeichnungen wie etwa 2018 den Präsidentenpreis bei einem Wettbewerb für die Anwendung öffentlicher Daten erhalten:

Wir boten einen Smart-City-Service in der Stadt Sejong auf Versuchsbasis an. Für blinde Menschen ist es im Allgemeinen schwierig, sicher Cafés zu finden. Ein neues System, das sie zu den Cafés führt, ermöglicht es ihnen, bequem einen Kaffee zu bestellen, und den Läden, die Bestellung entgegenzunehmen, so dass dadurch der regionalen Wirtschaft geholfen wird. In dem Fall konnten die Cafés ihren Umsatz um mehr als 20 Prozent steigern. Eine Umfrage unter blinden Menschen zeigt, dass alle Befragten lieber rausgehen als zuhause zu bleiben. Selbst wenn sie über Kaufkraft verfügen, haben sie oft nur wenige Gelegenheiten, ihr Geld auszugeben. Indem wir es ihnen ermöglichen, mehr zu konsumieren, können wir ein gesünderes Verbrauchermuster schaffen. 

LBS Tech will auch den Auslandsmarkt ausloten. Vor einigen Jahren kamen Kooperationsvorschläge aus Dänemark, Finnland, Großbritannien, Thailand und Vietnam, um eine genaue Kartendienst-Infrastruktur für die Allgemeinheit und besonders für blinde Menschen aufzubauen: 

In einem gewissen Sinn kann unser Service als Werkzeug für behinderte Menschen gesehen werden, damit sie an sozialen Aktivitäten teilhaben. Smarte Städte werden weltweit aufgebaut, doch für Behinderte ist es eine Herausforderung, selbst die Basisdienste in bestehenden Städten zu nutzen. Die Stadt, die wir im Sinn haben, ist für Menschen mit Behinderungen auf einfache Weise zugänglich. Wir nennen sie die barrierefreie Stadt. Wir arbeiten am Bau einer barrierefreien, smarten Stadt mit besserem Zugang.