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Kultur

Chrysanthemen

#Musik verbindet l 2018-10-17

Musik verbindet


Nach dem Mondkalender ist heute der 9. September. In der Vergangenheit erklärten die Koreaner die Natur mit den Prinzipien von Yin und Yang sowie den fünf Elementen. Gerade Zahlen entsprachen Yin, ungerade Zahlen Yang. Datumsangaben mit zwei ungleichen bzw. Yang-Zahlen galten als gute Tage wie beispielweise der Seollal am 1. Januar, der Dano-Tag am 5. Mai oder Chilseok칠석 am 7. Juli. Der 9. September wurde auch als Jungyangjeol중양절bzw. doppelter Yang-Tag bezeichnet und galt als besonders glücksverheißender Tag. Denn die Zahl neun symbolisierte in Korea Vollkommenheit und Unendlichkeit. 


Der 9. September fällt in die Mitte des Herbstes, die Jahreszeit für Chrysanthemen. An Jungyangjeol servierte man oft Chrysanthemen-Wein oder Pfannkuchen mit diesen Blumen, um mit Familie und Freunden diese Jahreszeit zu feiern. Das Volkslied „Heungtaryeong“ aus der südlichen Region nimmt das Motiv der Chrysanthemenblume auf und beginnt mit den folgenden Zeilen:


Vor meinem Fenster pflanzte ich Chrysanthemen und vergrub darunter einen Krug mit Wein.
 Wenn der Wein reif ist, steigt der Mond, die Blumen blühen, und ein Freund kommt herbei.
 Wohlauf gespielt das Geomungo, auf dass wir uns vergnügen die ganze Nacht. 


Chrysanthemen-Pfannkuchen kann man auf zwei Arten zubereiten. Man fügt heißes Wasser zu süßem Reismehl und vermischt alles zu einem Teig. Dann nimmt man einen Löffel von dem Teig und drückt ihn zu einem kleinen, runden Pfannkuchen. Zum Schluss dekoriert man die kleinen Pfannkuchen mit Blumenblättern und bratet die Küchlein in einer Pfanne an. 


Für die zweite Zubereitungsweise werden die Blütenblätter gleich zu Anfang in die Reismehlmischung gegeben. Der Teig nimmt daraufhin eine gelbe Farbe an. Die nächsten Zubereitungsschritte gleichen fast dem ersten Rezept, nur werden die Pfannkuchen am Ende mit dünnen Jujube-Scheibchen dekoriert. Zu den Chrysanthemen-Pfannkuchen wird oft ein erfrischender Früchtepunsch gereicht. Für den Punsch werden Wasser, Honig, dünn geschnittene Zitronen, Granatapfelkerne sowie Pinienkerne miteinander vermischt. Der Punsch schmeckt säuerlich, süß und spritzig. Eine einfache und doch elegante köstliche Beilage für Familie und Freunde, um gemeinsam den Herbst zu genießen. 


Alle Koreaner kennen das Gedicht „Neben einer Chrysantheme“, geschrieben von Seo Jeong-ju. Und die ersten Verse lauten wie folgt:


Um eine Chrysantheme knospen zu lassen,

schickt der Kuckuck seit Frühling seine Rufe aus.

Um eine Chrysantheme erblühen zu lassen,

rollt der Donner durch schwarze Wolkenmassen. 


Eine Gisaeng namens Maechang매창 aus Buan부안 war bekannt für ihre Gedichtskunst und viele bekannte Gelehrte gehörten zu ihren Bewunderern und Freunden. Einer dieser gelehrten Freunde war Heo Gyun허균, der Autor von „Die Geschichte von Hong Gil-dong“, eine koreanische Version von Robin Hood. Beide verband eine Freundschaft, die gesellschaftliche sowie geschlechterspezifische Schranken überwand. Es hieß, dass eines Tages Maechang das Lied „Das Rebhuhn in den Bergen” sang. Dabei spielte sie auf einem Geomungo gleich neben einem Steindenkmal zur Erinnerung an einen verstorbenen Dorfbeamten. Das Lied basierte auf einem Gedicht eines chinesischen Dichters und handelte von dem Schmerz, sich von einer geliebten Person trennen zu müssen. Die Nachricht von der singenden, trauernden Gisaeng muss bis nach Hanyang, der damaligen Hauptstadt, durchgedrungen sein, denn Heo Gyun schrieb Maechang einen Brief, dass sie stets in seinen Gedanken sei. 


Musik

  1. „Heung Taryeong“, gesungen von Kim Su-yeon 흥타령 / 김수연 외
  2. „Neben einer Chrysantheme“, geschrieben von Hwang Byeong-ki, gesungen von Kim Kyeong-bae 국화 옆에서 / 황병기 작곡, 노래 김경배
  3. „Das Rebhuhn in den Bergen”, gespielt von Jang Eun-seon am Geomungo 산자고새 / 장은선 거문고

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