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Kultur

Samulnori

#Musik verbindet l 2019-03-06

Musik verbindet


Samulnori ist ein Genre der koreanischen Musik und wird mit vier Schlaginstrumenten bzw. Pungmul 풍물aufgeführt. Diese vier Pungmul-Instrumente sind der kleine Metall-Gong Kkwaenggwari 꽹과리, der große Metall-Gong Jing 징, die Stundenglastrommel Janggu 장구 und die Fasstrommel Buk 북. Samulnori ist als eine Form der traditionellen koreanischen Musik weltweit bekannt. Doch tatsächlich reichen die Traditionenen nicht so weit in die Geschichte zurück, wie man vielleicht vermuten würde. Samulnori wurde der Öffentlichkeit vor etwa vier Jahrzehnten, im Jahr 1978, präsentiert. Man könnte denken, dass Samulnori zu dieser Zeit entstand, doch auch damit läge man falsch. Denn in den verschiedenen Regionen des Landes wurden bereits Pungmul-Stücke von Generation zu Generation weitergegeben. 


Es war jedoch so, dass Ende der 1970er Jahre Industrialisierung und Urbanisierung zu einem Verschwinden von Dörfern und alten Traditionen führten. Da begannen sich einige junge Mitglieder der Wandertheater- und Artistentruppe Namsadang für die Pungmul-Stücke zu interessieren und adaptierten diese für ihre Bühnenaufführungen. Pungmul-Instrumente wurden bis dahin von mehreren Musikern auf großen Höfen oder Plätzen gespielt, weshalb es anfangs seltsam erscheinen musste, nur vier Perkussionsmusiker auf einer kleinen Bühne zu sehen, die Pungmul-Musik spielten. Den Zuschauern muss es so vorgekommen sein, als hätte man einen großen epischen Roman plötzlich in ein kurzes Gedicht zusammengepresst. Am Ende reagierte das Publikum jedoch mit Begeisterung auf die intensiven Rhythmen und Melodien und zollte dem gewagten Musikexperiment dieser jungen, innovativen Musiker großen Beifall. 


Kim Deok-su und seine Musikerkollegen tourten auch außerhalb von Korea, um ihre Musik einem nicht-koreanischen Publikum vorzustellen. Bevor sie auftraten, waren auf der Bühne zunächst nur ihre vier Pungmul-Instrumente zu sehen. Neugierig fragen sich die Zuschauer, welche Klänge wohl die koreanischen Musiker diesen vier kleinen Instrumenten entlocken würden. Als die Musiker schließlich auf die Bühne traten und eine Kostprobe ihres Könnens gaben, war das Publikum erstaunt über die explosive Energie und das überwältigende Klangerlebnis. 


Rhythmus, Melodie und  Harmonie werden allgemein als die drei Grundelemente der Musik angesehen. Doch das gilt nur für die westliche Musik. In vielen anderen Ländern der Welt spielt die Harmonie keine wichtige Rolle. Ein Beispielt dafür ist die traditionelle koreanische Musik. So besteht sie aus lediglich zwei Elementen: Rhythmus und Melodie. In der koreanischen Musik können zudem Melodien auch Perkussionsinstrumenten wie Janggu oder Jing zugewiesen werden, was bedeutet, dass die Melodie bzw. Garak 가락 in der koreanischen Musik im Vergleich zur westlichen Musik breiter interpretiert wird. Ähnlich weist der Rhythmus oder Jangdan장단 in der koreanischen Musik nicht nur auf das Tempo hin, sondern auch auf das Rhythmusmuster. So gibt beispielsweise Dodeuri Jangdan도드리장단  einen 4/6-Takt, Jajinmori자진모리einen 8/12-Takt vor. In der koreanischen Musik unterscheidet man demnach zwischen verschiedenen Arten von Jangdan und das Mischen und Kombinieren dieser Jangdan führt zu einem spannungsreichem Samulnori-Stück. 


Kim Jeong-hee bezeichnete sich selbst als Hwaraengi 화랭이, einen Musiker für schamanistische Rituale. Bei den Schamanen werden zwei Arten unterschieden: Schamanen, deren Familien seit Generationen in diesem Bereich tätig waren, und Schamanen, die plötzlich von Geistern besessen wurden. Wird ein Mädchen in eine Familie mit Erbschamaninnen geboren, wird sie selbst eine Schamanin. Die Söhne dieser Familien werden jedoch Hwaraengi und begleiten die schamanistischen Rituale mit ihrer Musik. Die Erbschamaninnen werden für ihre Musik- und Tanzkünste hoch geschätzt. Doch nicht vor allzu langer Zeit waren schamanistische Rituale als Aberglaube und schädlich für die traditionellen Bräuche angesehen. Heute gelten sie jedoch als ein wertvolles Erbe der koreanischen Musik. Es ist an der Zeit, dass mehr Menschen die schamanistische Ritualmusik wertzuschätzen lernen. 


Musik

  1. „Yeongnam Bauernmusik“, dargeboten von Kim Yong-bae, Lee Gwang-su, Kim Deok-su und Choi Jong-sil 영남농악 / 연주 김용배, 이광수, 김덕수, 최종실
  2. „Gut Janggo“, gespielt am Janggu von Kim Jeong-hee 굿 장고 / 장구 김정희
  3. „Noreummachi Sinawi“, dargeboten von Noreum Machi노름마치 시나위/ 연주 노름마치

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