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Kultur

Volkslieder der Insel Jeju

#Musik verbindet l 2019-03-20

Musik verbindet


Hightech ist auch in der Landwirtschaft längst angekommen. Heute verrichtet eine Maschine die Arbeit von 100 Arbeitskräften. Dennoch erfordert der Ackerbau immer noch viel Arbeit: Die Felder müssen beispielsweise bestellt, gedüngt und bepflanzt werden. Selbst mit Hilfe der Maschinen bleibt es immer noch eine sehr zeitintensive und harte Arbeit. Auf der Insel Jeju kommt ein weiterer landwirtschaftlicher Prozess dazu. Da es sich bei Jeju um eine Vulkaninsel handelt, setzt sich die Erde dort hauptsächlich aus Steinen zusammen, die schlecht Wasser speichert und für den Reisanbau eher ungeeignet ist. Sehr häufig sind Felder zu sehen, die von Steinmauern umgeben sind, deren Steine aus der Erde gegraben wurden. Außerdem können die Samen von den trockenen und böigen Frühlingswinden leicht weggetragen werden. Deshalb treiben die Jeju-Bauern nach dem Aussäen ihre Ochsen oder Pferde über die Felder, die dann mit ihren stampfenden Hufen die Samen in den Boden drücken. Diese landwirtschaftliche Praxis ist für die Insel Jeju charakteristisch und es gibt sogar ein Lied, das zu dieser Arbeit gesungen wird. Es ist das „Lied des Feldstampfens“.


Der Prozess des Feldstampfens dauert etwa 15 Tage. Regnet es nach dem Stampfen, wird der Boden zu hart, was ein Aufkeimen der Samen erschwert oder die Wurzeln daran hindert, sich tief in den Boden zu graben. Damit wäre die Arbeit eines ganzen Jahres ruiniert. Die Naturlandschaften der Insel mögen eindrucksvoll sein, doch für die Menschen, die dort leben, bedeuten sie harte Arbeit und zuweilen Enttäuschungen. Das raue Leben schreckte die Jeju-Bewohner dennoch nicht davon ab, ihre eigene einzigartige Kultur zu erschaffen. Dazu zählen die Volkslieder von Jeju. Obwohl ihre Volkslieder zum großen Teil vom Festland beeinflusst worden waren, sind sie wegen der Jeju-Dialekte und Geschichten der Inselbewohner als charakteristisch für Jeju anzusehen. Das Lied „Sancheonchomok”산천초목 bedeutet übersetzt: Berge, Flüsse, Gräser und Bäume. Dieses heitere Lied über einen Frühlingsausflug wurde gern und oft in der Gruppe gesungen. Bei der Version von Kang Kwon-sun 강권순singt jedoch nur eine Person und das Lied zeichnet sich durch ein langsameres Tempo aus.


Das bekannteste Volkslied von Jeju ist vielleicht das Lied der Taucherinnen. Im Koreanischen werden die Taucherinnen als Haenyeo 해녀 bezeichnet und sie sangen dieses Lied auf ihrem Weg zum Meer, wo sie nach Muscheln, Seeohren und Seeigeln tauchten. Der fröhliche Refrain mit den Zeilen „Lebst du auf Ieodo이어도, lebst du auf Ieodo” half ihnen dabei, dem kalten und rauen Meer zu trotzen. Ihr Gesang über die Insel Ieodo, eine mythische Insel, die für die Jeju-Bewohner eine ideale Welt symbolisierte, weist zusätzlich darauf hin, dass das reale Leben der Taucherinnen wohl weitaus trostloser war. Vor nicht langer Zeit adaptierten junge Musiker das Jeju-Volkslied „Du und ich“. Dort heißt es:


Du und ich amüsieren uns vergnügt. Frohe Heiterkeit herrscht Tag und Nacht.

Vogelrufe erschallen am Morgen, weil der Vogel hungrig ist.

Vogelrufe erschallen am Abend, weil der Vogel seine Liebe vermisst.

Der Mond, der runde Mond, verschwindet hinter dem Berg.

Doch wann kann ich losziehen, um meine Liebe zu treffen?


Es ist ein heiteres Lied, das die Sehnsucht nach der geliebten Person besingt. 


Musik

  1. „Lied des Feldstampfens“, gesungen von Kim Ju-ok und anderen 제주민요 밭 밟는 소리 / 소리 김주옥과 여러분 
  2. „Sancheonchomok“, gesungen von Kang Kwon-soon 산천초목 / 편곡 조용배, 노래 강권순
  3. „Du und ich“, dargeboten von der Jungang Culture Band One 너영나영 / 노래 연주 중앙컬처밴드 One

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