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Kultur

Liedarten

#Musik verbindet l 2019-05-22

Musik verbindet


In der Joseon-Zeit zählte die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht mehr als die persönlichen Charaktereigenschaften oder Fähigkeiten. Und jede Gesellschaftsschicht erfreute sich an bestimmten Liedern, die sie ihrem gesellschaftlichen Stand entsprechend für angemessen hielten. Die herrschende Klasse mit ihren Adligen sowie die als „Jungin“ bezeichneten halbadligen Berufsgruppen bevorzugten die Jeongga 정가, was soviel bedeutet wie  „reguläre Lieder“. Dabei unterschied man zwischen Gagok 가곡, Gasa 가사 und Sijo 시조. Die Volkslieder des einfachen Volkes sah man dagegen nicht als richtige Lieder an, weshalb sie als „Sori“ bzw. „Geräusch“ bezeichnet wurden. Ob es sich um ein Lied oder Sori handelte, konnte man unter anderem an der Instrumentalbegleitung erkennen. Eine qualifizierte musikalische Begleitung erforderte von den Musikern viel Zeit und Mühe. Das ließ die Kosten steigen, weshalb sich die „regulären Lieder“ oder Jeongga nur die Reichen leisten konnten. Das arme, einfache Volk hingegen brauchte für ihre Musik nicht viele Musiker oder Instrumente. Solange man eine Pansori-Sängerin und eine Trommel hatte, die den Rhythmus vorgab, konnten sich die einfachen Menschen überall und jederzeit an ihren Sori erfreuen. 


Nolryang könnte man auf Deutsch mit „bereit zum Spiel“ übersetzen. Das Gyeonggi-Santaryeong beginnt mit diesem Lied, auf dem vier weitere folgen. Im Unterschied zu den Volksliedern, die jeder singen konnte, wurden Sori-Stücke wie die Japga잡가, oder zu Deutsch „vermischte Lieder“, von ausgebildeten Sängern dargeboten. Japga-Stücke galten im Vergleich zu den Jeongga-Stücken als weniger elegant, doch sie verlangten mehr Expertise als bei den Volksliedern. Bei Japga unterscheidet man zwischen den sitzend aufgeführten Jwachang좌창 und den im Stehen aufgeführten Seonsori선소리. Die Jwachang werden weiterhin in langsame und lange Stücke, den langen Japga, sowie den schnellen Hwimori휘모리 Japga unterteilt. Das Gyeonggi-Santaryeong ist auch als „Seonsori-Berglied“ bekannt und verbreitete sich in den Westprovinzen Hwanghaedo황해도 and Pyeongando평안도 als Seodo-Seonsori-Berglied. 


Früher begannen die Sänger in Seoul oder Gyeonggi ihre Darbietungen mit einem Gasa oder Sijo, auf denen lange Japga-Stücke folgten. Und ihre Konzerte beendeten sie mit einem schnellen Hwimori Japga. Viele dieser Hwimori Japga sprühten vor Witz und sarkastischem Humor und sorgten so bis zum Schluss für reichlich Unterhaltung. Das Hwimori Japga „Krötenlied“ beschreibt auf einem Holzschuh sitzende quakende Kröten, die sich den Cheonggyecheon-Fluss hinabtreiben lassen. Eine der Kröten ist vom Pech verfolgt, schließlich endet jede ihrer Ehen mit dem Tod des Ehepartners. Eine andere wurde für ihr zwielichtiges Verhalten von der Polizei verhaftet. Bei dem „Krötenlied“ handelt es sich um eine Allegorie für das Leben der einfachen Leute mit all seinen bitteren und gleichzeitig komischen Seiten. 


Während der Joseon-Zeit gab es einige Musiktruppen, die mit den buddhistischen Tempeln in Verbindung standen. Wollten die buddhistischen Tempel ein neues Gebäude errichten oder Geld für große Projekte sammeln, zogen diese Truppen durch die Dörfer, um mit ihren Tanz- und Gesangseinlagen Geld zu beschaffen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch der buddhistische Einfluss auf die Lieder und Tänze des einfachen Volkes. Denn wenn diese Musiktruppen auftraten, begannen sie mit buddhistischen Themen in ihren Liedern und Tänzen, um den Zweck ihrer Aufführung bekanntzugeben und die Menge dafür zu begeistern. Diese Tradition wurde bis in die Neuzeit fortgesetzt. Tänzer starteten ihre Routine mit einem buddhistischen Tanz, während die Sänger mit Boryeom bzw. buddhistischen Liedern begannen. Diese wurden gesungen, um im Lande für Frieden und Wohlstand sowie für das Volk den Schutz der buddhistischen Heiligen zu erbitten. 


Musik

1. „Nolryang“ aus dem Gyeonggi-Santaryeong, gesungen von Hwang Yong-joo und anderen 경기산타령 중 놀량 / 황용주 외

2. „Krötenlied“, gesungen von Lee Chun-hee 휘모리잡가 맹꽁이타령 / 이춘희

3. „Namdo Japga Boryeom“, gesungen von Seong Chang-sun und Jeon Jeong-min 남도잡가 보렴 / 성창순, 전정민

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