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Kultur

Koreanische Blasinstrumente

#Musik verbindet l 2019-05-29

Musik verbindet


Die traditionellen koreanischen Blasinstrumente können in zwei Gruppen unterteilt werden. Eine Gruppe umfasst Instrumente wie Piri 피리 oder Taepyeongso 태평소, in denen wie bei der Oboe ein Rohrblatt befestigt wurde. Die andere Gruppe besteht aus Instrumenten wie das Daegeum, das direkt auf die Lippen gesetzt wird. Instrumente mit Rohrblättern zeichnen sich durch einen vollen und harten Klang aus, während die Töne vom Daegeum eine vibrierende Qualität besitzen. Weitere Instrumente, die auch heute noch oft gespielt werden, sind das Tungso퉁소, Sogeum소금 und Danso단소. Viele denken, dass sich diese Blasinstrumente kaum voneinander unterscheiden, doch heute wollen wir genauer hinhören und versuchen, die unterschiedlichen Klangqualitäten herauszuhören. 


Als erstes soll das Daegeum vorgestellt werden. Dieses flötenartige Instrument aus Bambus verfügt auf der einen Seite über kleine Grifflöcher, die für die Tonerzeugung verschlossen werden können. An einem Flötenende gibt es eine Öffnung, an der man die Lippen ansetzt und hineinbläst. Zwischen der Mundöffnung und den Grifflöchern gibt es eine weitere Öffnung. Diese wird als „Cheonggong” 청공 bezeichnet und ist mit einer dünnen Membran aus Schilfrohr, dem „Cheong“, bedeckt, welches dem Instrument seinen charakteristischen Klang verleiht. Das Daegeum wird oft mit der Querflöte verglichen. Während die Querflöte sich aber durch einen klaren, hellen Klang auszeichnet, wird beim Daegeum durch das vibrierende Membranloch ein schnarrender Klang erzeugt. Man mag sich erst daran gewöhnen müssen, doch schnell lernt man diese eigentümliche Klangfarbe als charakteristisches Merkmal zu schätzen. Einige würden sogar sagen, diese raue Klangqualität repräsentiere die koreanischen Musikinstrumente. Auch die traditionellen Streichinstrumente wie das Haegeum해금 oder Ajaeng아쟁 weisen im Vergleich zur Violine oder zum Cello eine raue Klangfarbe auf. 


Ein weiteres Blasinstrument mit einem Membranloch ist das Tungso. Im Unterschied zum Daegeum, das wie eine Querflöte gehalten wird, wird das Tungso jedoch vertikal gehalten. Das Tungso kam früher oft zum Einsatz, doch es geriet in Vergessenheit und wird heute nur noch für den Bukcheong-Löwentanz hervorgeholt. Junge traditionelle Musiker haben versucht, das Tungso zurückzubringen, indem sie Stücke dafür schrieben, doch vielen ist dieses Instrument immer noch unvertraut. 


In seiner Größe kleiner als das Daegeum ist das sogenannte Sogeum. Im Vereinten Königreich Silla gab es ein weiteres Blasinstrument, das von seiner mittleren Größe her zwischen dem Daegeum und dem Sogeum einzuordnen war und als Junggeum bezeichnet wurde. Diese drei wurden unter dem Begriff „Samjuk“ 삼죽 zusammengefasst, was soviel bedeutet wie die „drei Bambusinstrumente“. Das Junggeum wies ebenalls wie das Daegeum ein Membranloch auf, doch es wird heute nicht mehr gespielt. Das kleinere Sogeum besitzt im Vergleich zum Daegeum einen höheren und helleren Klang. Da beim Sogeum zudem die Schilfrohr-Membran fehlt, klingt das Instrument klarer und geschmeidiger. Auch beim Danso fehlt das Membranloch und es ähnelt klanglich dem Tungso. Doch im Vergleich zum Danso wird das Sogeum als vielseitiger angesehen, da dieses Blasinstrument ein breiteres Spielspektrum aufweist. Aus diesem Grund wird das Sogeum von den traditionellen koreanischen Musikern auch heute noch oft und gern gespielt. 


Musik

1. „Cheongseong Jajinhanip“, gespielt auf dem Daegeum von Jo Chang-hoon 청성 자진한잎 / 대금 조창훈

2. „Dondolnari“ und „Jeongapseong-Taryeong“, gespielt auf dem Tungso von Dong Seon-bon und Koh Jang-wook 돈돌날이, 전갑성타령/ 퉁소 동선본, 고장욱

3. „Lied für Ran“, gespielt auf dem Sogeum von Han Chung-eun 란을 위한 노래/ 소금 한충은

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