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Kultur

Darbietungen von Jeongak

#Musik verbindet l 2019-06-26

Musik verbindet


Jeongak정악 oder auch Hofmusik wurde hauptsächlich von der Oberschicht der Joseon-Zeit genossen. Dafür kamen verschiedene Instrumente zum Einsatz wie Gayageum, Geomungo, Daegeum, Haegeum, Janggu und viele mehr. Doch nicht immer wurden alle Instrumente gespielt. Denn es kostete viel Geld, um alle Musiker zu engagieren. Ebenso bestimmte die Größe des Spielorts den Umfang der Orchesterbesetzung. Und so wurden gelegentlich die Jeongak-Stücke von lediglich zwei oder drei Musikern gespielt und manchmal sogar von nur einer Person. Je nach Zusammensetzung der Musiker konnten die Jeongak-Stücke demnach unterschiedlich klingen. Für gewöhnlich wurde bei einer Jeongak-Darbietung eine Sammlung unterschiedlicher Stücke aufgeführt. Jedes Stück konnte auch separat gespielt werden, sodass die Stücke vielfältig gemischt und kombiniert werden konnten. Folgend werden einige Stücke vorgestellt, die auch als Solostücke glänzten. 


Das erste Stück ist ein Piri-Solo mit dem Titel „Sangnyeongsan Puri“상령산 풀이, was „Version von Sangnyeongsan” bedeutet. Beim „Sangnyeongsan“상령산 handelt es sich um den ersten Satz aus der Instrumentalsuite „Yeongsanhoesan“영산회산. Und der Begriff „Puri“ bedeutet, dass ein Musiker ein Stück frei interpretiert. Dieses Stück wird oft auf dem Daegeum oder auf der Piri gespielt, den traditionellen koreanischen Blasinstrumenten. Bei den Flöten Piri werden grob drei Arten unterschieden: Die Hyangpiri향피리 ist eine Bambusflöte von der Dicke eines Fingers mit einer Länge von 25 cm. Die Sepiri세피리 ist noch etwas dünner als die Hyangpiri und wird hauptsächlich für die Kammermusik eingesetzt. Dagegen wird die Dangpiri meistens für die Hofmusik gespielt. 


Das nächste Stück trägt den Titel „Cheongseonggok”청성곡 und ist eine Abkürzung von „Cheongseong Jajinhanip”청성자진한잎. Es bezieht sich auf ein Musikstück mit hohen Noten. In der heutigen Version kommt das Daegeum zum Einsatz, ein Bambusinstrument, das wie die Querflöte beim Blasen quer gehalten wird. Beim Daegeum wird durch eine vibrierende dünne Membran aus Schilfrohr, das „Cheong“, ein schnarrender Klang erzeugt. Und das Stück „Cheongseonggok“청성곡 eignet sich hervorragend dafür, um diese charakteristische Klangfarbe hervorzuheben. Für diejeningen, die eher an den geschmeidigen und klaren Klängen westlicher Instrumente wie die Querflöte gewohnt sind, mag der raue Klang anfangs befremdlich klingen. Hat man sich aber erst einmal an den Klang vom Daegeum gewöhnt, kann es gut passieren, dass man später bei Blasinstrumenten ohne Membranloch gerade diesen schnarrenden Klang vermisst. 


Zum Schluss wird ein „Dodeuri“ 도드리 oder „Mildodeuri“밀도드리 als Geomungo-Solo vorgestellt. Beim Geomungo werden keine nachhallenden Klänge erzeugt, weshalb bei langsamen Stücken die Musik abrupt zu enden scheint. Das auf dem Geomungo gespielte „Dodeuri“ mag anfangs monoton wirken, doch tatsächlich wird mit diesem Instrument die schlichte Eleganz des Stückes offenbar. In der Vergangenheit hielten die konfuzianischen Gelehrten es für kultiviert, ein Geomungo in ihren Räumen auszustellen, selbst wenn sie nicht wussten, wie man darauf spielt. Hätten sie jedoch beschlossen, das Instrument zu erlernen, so hätten sie sicher mit dem Stück „Dodeuri“ begonnen. Denn dieses Stück umfasst nicht viele Noten und eignet sich damit bestens für Anfänger. 


Musik

  1. „Sangnyeongsan Puri“, gespielt auf der Piri von Jeong Jae-guk 상령산 풀이 / 피리 정재국
  2. „Cheongseong Jajinhanip“, gespielt auf dem Daegeum von Yun Byong-chon 청성자진한잎 / 대금 윤병천
  3. „Suyeonjangjigok“, gespielt auf dem Geomungo von Lee O-gyu 수연장지곡 / 거문고 이오규

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