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Kultur

König Sejo und die Musik

#Musik verbindet l 2019-07-17

Musik verbindet


König Sejo war der siebte König der Joseon-Dynastie und ist vor allem als Prinz Suyang수양 in die koreanische Geschichte eingegangen, der aus politischem Ehrgeiz seinen jungen Neffen, König Danjong단종, sowie oppositionelle Hofbeamte ermorden ließ. Als der zweite Sohn von König Sejong dem Großen setzte er aber auch nach seiner Thronbesteigung die Pläne seines Vaters fort, festigte das Joseon-Reich und hinterließ zahlreiche Errungenschaften. Er war ein ausgezeichneter Reiter und Bogenschütze, dem körperliche Aktivitäten mehr zusagten als die Arbeit mit dem Kopf. Laut den königlichen Annalen war er zudem musikalisch hoch begabt. So soll eines Tages sein Vater König Sejong angeordnet haben, dass seine Söhne das Geomungo-Spiel erlernen. Obwohl das Instrument neu für den Prinzen war, spielte er besser als seine Brüder. Sein Vater, König Sejong, war hocherfreut über das musikalische Talent seines zweiten Sohnes. Und als er hörte, sein Sohn habe das Gayageum gemeistert, lobte er ihn mit den Worten, dass er Großartiges erreichen könne, wenn er es nur wollte. Eine andere Anekdote beschreibt, wie der Prinz einmal auf einem Blasinstrument spielte. Da soll ein Kranich herbeigeflogen sein. Der Vogel begann zu der Musik zu tanzen und mit ihm der Bruder von König Sejo, Prinz Geumseong금성. Diese Geschichte ist offensichtlich eine Übertreibung. Im Kern soll wohl damit ausgedrückt werden, dass die wunderbare Musik des Prinzen die Zuhörer zum Tanzen bewegen konnte. 


König Sejo wusste wohl um die Wirkung von guter Musik auf das Leben der Leute. Während seines 12. Regierungsjahres, im Jahr 1466, reiste er nach Gangwondo, um dort der Fertigstellungszeremonie für den Tempel Sangwonsa beizuwohnen. Die Errichtung des Tempels sollte seiner Herrschaft und Joseon Glück bringen. In jenen Tagen kam es nur selten vor, dass der König eine so weite Reise machte. Und aus diesem Anlass ließ er eine besondere Prüfung abhalten, die es den Bewohnern von Gangwondo erlaubte, sich für Regierungsposten zu bewerben. Für die Bauern plante er zudem einen Gesangswettbewerb. So waren Sänger dazu eingeladen, in seinem Zelt Bauernlieder zum Besten zu geben. Gesangswettbewerbe sorgten damals sowie heute für eine ausgelassene Stimmung und eine vom König organisierte Veranstaltung stieß sicher auf große Begeisterung in der Bevölkerung. Den ersten Platz des Gesangswettbewerbs gewann schließlich ein Knecht names Dongguri동구리. Als Preis erhielt er neue Kleidung und einen Platz als Musiker in der königlichen Prozession. Die Landwirtschaft stellte den wichtigsten Wirtschaftszweig der Joseon-Zeit dar und König Sejo wusste sehr wohl, wie viel den Bauern ihre Lieder bedeuteten und wie man sie motivieren konnte, damit sie noch härter arbeiteten. 


König Sejo zeigte seinem Neffen gegenüber keine Gnade. Doch er stellte sicher, dass während seiner Regierungszeit die Pläne seines Vaters umgesetzt wurden. Als eine seiner großen Errungenschaften wird die Einführung der Jongmyo Jeryeak종묘제례악 bzw. der königlichen Schreinmusik gesehen. König Sejong hatte sich lange gewünscht, koreanische Musik für die Ahnenzeremonien zu verwenden. Denn er empfand es als nicht richtig, dass die Ahnenriten für die koreanischen Könige, die zu Lebzeiten koreanische Musik gehört hatten, von chinesischer Musik begleitet wurden. König Sejongs Wunsch wurde jedoch nicht erhört, da konservative Hofbeamte die chinesische Musik als überlegen ansahen. Als König Sejo den Thron bestieg, ließ er die von seinem Vater komponierte Hofmusik für die königlichen Ahnenriten umschreiben und führte sie als die rituelle Ahnenmusik ein. 500 Jahre später wurde diese königliche Schreinmusik ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Wäre König Sejo ohne blutigen Putsch an die Macht gekommen, wäre er wohl wie sein Vater als ein unumstritten großartiger König in die koreanische Geschichte eingangen. 


Musik

  1. „Flügel“, gespielt auf dem Daegeum von Won Jang-hyun 날개 / 대금 원장현
  2. „Lied vom Jäten der Felder“ aus dem Landkreis Yangyang, gesungen von Kim Jin-tak, Jang Yeon-geup und Lee Jong-dae 양양군 논매는 소리 / 김진탁, 장연급, 이종대
  3. Ausschnitt aus der „Königlichen Schreinmusik“, gespielt vom Ensemble für Hofmusik des National Gugak Center 종묘제례악 중 전폐희문 / 국립국악원 정악단

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