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Kultur

Die neue Generation von traditionellen Musikern

#Musik verbindet l 2019-09-04

Musik verbindet


Es ist nun schon eine Weile her, dass die Koreaner damit begannen, ihre eigenen Traditionen und Kulturgüter wertzuschätzen. Heute sind sich zahlreiche Koreaner darin einig, dass die traditionelle koreanische Kultur denen aus anderen Ländern in Nichts nachsteht. Doch nur wenige sind wirklich in der Lage, genau zu beschreiben, inwiefern die koreanische Kultur sich von den anderen unterscheidet und was die traditionellen koreanischen Künste kennzeichnet. Dieses mangelnde Wissen mag als einer der Gründe gelten, warum es den traditionellen koreanischen Musikern lange nicht leicht fiel, ihre Musik der breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Deshalb sind viele dazu übergegangen, eine traditionelle Musik zu entwickeln, die den heutigen Geschmäckern und Vorlieben näher kommt. 


Beim Lied „Lobgesang des Todes“ kommt den Koreanern als erstes oft eine Sängerin namens Yun Sim-deok윤심덕 in den Sinn. Sie war Koreas erste professionelle Sopranosängerin und ist den Koreanern vor allem wegen ihres tragischen Endes bekannt geworden. Denn auf einer Schiffsreise von Japan nach Korea sprang die Sängerin mit ihrem Liebhaber Kim Woo-jin, der verheiratet war, in den Tod. Bei der Melodie von „Lobgesang des Todes“ handelt es sich um den Walzer „Donauwellen“ und der Liedtext stammt von der Sängerin Yun Sim-deok selbst, der wie folgt lautet:


Oh Leben, das über die endlose Wildnis jagt,

wo zieht es dich hin?

Die Welt ist trostlos und furchterregend,

was suchst du darin?


Yun Sim-deok hatte dieses Lied vor ihrem Selbstmord in Japan aufgenommen. Die schockierende Nachricht von ihrem Tod führte dazu, dass sich das Album über 100.000 Mal verkaufte. Zu jener Zeit war das eine unvorstellbar hohe Zahl von Albumverkäufen. Mit Liedern, die während der japanischen Kolonialzeit in Korea populär gewesen waren, beschäftigte sich auch die traditionelle Musikerin Lee Jeong-pyo이정표. Sie wählte 12 Lieder aus und veröffentlichte ein Album mit dem Titel „Gyeongseong Salon“. Darunter waren Lieder wie „Tränen von Mokpo“ von Lee Nan-young und „Ruinen von Hwangseong“ von Lee Aerisu. Diese Lieder wurden bei Beibehaltung ihrer ursprünglichen Gefühlsstimmungen mit einem modernen Twist neu präsentiert. 


Die koreanische Fusion-Band „Zweiter Mond“ ist weit bekannt für ihre westlich inspirierten Instrumentalstücke mit koreanischem Flair. 2014 hatte die Band am Yeowoorak Festival teilgenommen und da schon versucht, die koreanische erzählerische Musikform von Pansori in ihr Musikrepertoire mit einzubinden. Ein Jahr später tat sich die Band mit den Pansori-Sängern Kim Jun-su김준수 und Ko Yeong-yeol고영열 zusammen und veröffentlichten gemeinsam das Album „Pansori Chunghyangga“. Dieses für jene Zeit sehr gewagte Projekt wurde schließlich bei den 14. Korean Music Awards als bestes Jazz- und Fusionalbum ausgezeichnet. Letztes Jahr kollaborierte die Band mit der jungen traditionellen Sängerin Song So-hee. Und in diesem Jahr veröffentlichten sie das gemeinsame Album „Reise durch die acht Provinzen“, das Sijo, Pansori und traditionelle Volkslieder umfasst. Damit präsentieren die Bandmitglieder von „Zweiter Mond“ gekonnt ihre Interpretationen von Musik aus anderen Ländern, wobei sie immer wieder zu ihren koreanischen Wurzeln zurückfinden. 


Eine weitere Fusion-Band ist Jambinai잠비나이. Dieses Trio wurde 2010 ins Leben gerufen mit Lee Il-woo an der E-Gitarre und Piri, Kim Bo-mi am Haegeum und Sim Eun-yong am Geomungo. Etliche Schlagzeuger und Bassgitarristen sind als Gastmusiker zusammen mit dieser Rockband aufgetreten. Die Musik von Jambinai wird oft als „Metal-Gugak“ beschrieben und stellt eine ungewöhnliche Musikverbindung dar, die vor allem unter den jüngeren Zuhörern großen Anklang findet. 


Musik

  1. „Lobgesang des Todes“, gesungen von Lee Jeong-pyo 사의 찬미 / 노래 이정표
  2. „Woljeongmyeong“, gesungen von Ha Yun-ju und begleitet von „Zweiter Mond“ 월정명 / 노래 하윤주, 연주 두번째 달
  3. „Onda“, dargeboten von Jambinai 온다 / 연주 잠비나이

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