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Kultur

Winterliche Stimmung und Klänge

#Musik verbindet l 2019-12-18

Musik verbindet


Zu Winteranfang fühlen sich viele kälter als mitten im Winter, denn sie zögern, wärmere Kleidung überzuziehen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass der Winter noch weit weg ist. Der Schriftsteller Shin Young-bok신영복 schrieb in seinem Aufsatz „Betrachtungen aus dem Gefängnis“, dass arme Leute das Leben im Sommer im Vergleich zum Winter als leichter empfinden. Die im Gefängnis dagegen würden den Winter bevorzugen. Das läge daran, dass die Gefangenen für die Wärme der anderen Insassen dankbar seien, wenn die Temperaturen unter Null fallen. Wir alle wissen zu dieser Jahreszeit unsere Familien und Freunde wertzuschätzen. Zum gegenwärtigen Wetter passt das Lied „Warmes Licht an einem Wintertag“ mit den folgenden Liedzeilen:


Um dich mit warmem Licht an einem Wintertag zu erhellen,

Um dich vom prallen Wasserfenchel probieren zu lassen.

Dir mag nichts fehlen, aber ich kann dich nicht vergessen.


In der Vergangenheit hatten es die Menschen im Winter nicht leicht. Alles, was sie hatten, um die Kälte abzuwehren, war Baumwollkleidung, gefüllt mit Wolle oder Wattebäuschen, was die Kleidung im Vergleich zu der heutigen, die mit Gänsedaunen gefüllt ist, schwerer machte und an Wärme missen ließ. Es gab sogar Menschen, die nicht einmal genug hatten, um sich im Winter warm zu halten. Wie hart muss es erst für die Frauen gewesen sein, diese Kleidung draußen am Fluss oder am See zu waschen. Nicht selten mussten sie dafür im Winter zunächst das Eis durchbrechen. Die Kälte hinderte die Kinder allerdings nicht daran, Spaß zu haben. Sie fuhren Schlitten oder ließen auf den zugefrorenen Flüssen ihre Kreisel drehen. Damals standen in den Schulräumen mit Erdöl beheizte Öfen. Darauf stellten die Kinder ihre Blechschatullen mit dem Mittagessen, um sie zu erwärmen, doch die am unteren Ende des Stapels brannten häufig an. Manchmal rösteten die Schüler auch Süßkartoffeln oder Esskastanien im Ofen. All das gehört zu den Kindheitserinnerungen der älteren Generation. Es ist ein wenig schade, dass diese Erfahrungen den heutigen Kindern wegen der Elektroheizgeräte oder Zentralheizung fehlen.


Das Volkslied „Röstkastanienlied“ hat noch keine lange Geschichte und geht auf die frühen 1900er Jahre zurück. In den Gewässern vor der Insel Yeonpyeongdo연평도 wimmelte es einst von gelben Umberfischen, die den Fischern schnell zu Reichtum verhalfen und zu dem folgenden Satz inspirierten: „Der Wind des Geldes weht über dem Meer von Yeonpyeong“. Eine weitere beliebte Wintererinnerung der Koreaner hängt ironischerweise mit Weihnachten zusammen. Seit ein paar Jahrzehnten gilt Weihnachten ungeachtet der religiösen Zugehörigkeit als größtes Fest des Jahres. Geschäfte werden mit Girlanden, Lichtern und Weihnachtsdekorationen geschmückt. Den ganzen Tag lang werden Weihnachtslieder gespielt und bunte Weihnachtskarten werden ausgetauscht. Weihnachten wird auch in Korea mit der Familie oder Freunden gefeiert. Doch seitdem die Gesetze in Korea dahin abgeändert wurden, um für die Musikschaffenden mehr Tantiemen zu generieren, hörten finanziell gebeutelte Geschäfte und Cafés gänzlich damit auf, Weihnachtsmusik zu spielen. Die fehlende Weihnachtsmusik dämpft die festliche Stimmung und in der Weihnachtszeit ist es in Korea nun stiller und ruhiger geworden. Doch da nächste Woche bereits Weihnachten ansteht, wäre es doch schön, wenigstens ein Weihnachtslied zu hören, wie die Gayageum-Version von „Stille Nacht, heilige Nacht“ von Jeong Gil-seon정길선.


Musik

  1. „Warmes Licht an einem Wintertag“, dargeboten von Soul Jigi 겨울날 다슨 빛을 / 정가앙상블 소울지기
  2. „Der Wind weht“, dargeboten von Playground 바람이 분다(군밤타령) / 연주 놀이터
  3. „Stille Nacht, heilige Nacht“, gespielt am Gayageum von Jeong Gil-seon Silent Night, Holy Night / 편곡 강상구, 가야금 정길선

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