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2023-10-16
#Musik verbindet l 2020-04-22
Wie in vielen anderen Kulturen wurden zahlreiche traditionelle koreanische Instrumente aus dem Ausland eingeführt. So stammten das koreanische Blasinstrument Taepyeongso태평소 oder das Saiteninstrument Yanggeum양금, was wörtlich „westliches Saiteninstrument“ bedeutet, ursprünglich aus Zentralasien. Und von dem koreanischen Blasinstrument Saenghwa생화 wird überliefert, dass es von einer alten chinesischen Göttin erschaffen worden sei, während das Haegeum해금 von einem nomadischen Stamm im Norden entwickelt wurde. Alle diese Instrumente haben über die vielen Jahrhunderte hinweg einen Wandel durchlaufen und entwickelten sich schließlich zu Instrumenten, welche die koreanische Mentalität reflektieren. Gleichwohl ähneln viele koreanische Musikinstrumente denen aus anderen Ländern in Asian hinsichtlich des Klangs und der äußeren Form. Darunter fallen beispielsweise das Haegeum aus Korea und das Erhu aus China. Sie weisen den gleichen Ursprung auf, doch während das Haegeum viel von der ursprünglichen Form beibehalten hat, kam es bei dem Erhu in den letzten Jahrzehnten zu vielen Modifizierungen. Bambus stellt das Hauptmaterial bei dem Bau des Haegeum-Klangkörpers dar und für das Erzeugen von Klängen wird an zwei Seidensaiten gezupft. Dagegen besteht der Klangkörper vom Erhu aus Holz und verwendet werden Saiten aus Metall. Das Erhu wird wie eine Geige gespielt, indem ein Bogen über die Saiten gestrichen und mit den Fingern auf die Saiten gedrückt wird. Das Haegeum erzeugt schließlich hohe und scharfe Töne, während das Erhu eher tiefe und weiche Töne produziert.
In den 1990er Jahren gab es einen regen Austausch zwischen den traditionellen Musikern aus Korea und denen aus China und Japan. Außerdem führten die koreanischen Musiker einige abgewandelte Instrumente aus Nordkorea ein, um der traditionellen Musik in ihrem Land neues Leben einzuhauchen. Ihre Bemühungen führten die traditionellen koreanischen Musiker auch zu Ländern weit über den asiatischen Raum hinaus, und es kam zu zahlreichen Kollaborationen zwischen den koreanischen Musikern und denen aus den nicht-asiatischen Regionen mit ihren heimischen Instrumenten. Bei dem nächsten Stück handelt es sich um ein koreanisches Volkslied aus der westlichen Region mit dem Titel „Baechigi“배치기, bei dem indische Musikinstrumente wie das Tabla und Harmonium zum Einsatz kommen. Das Fusion-Ensemble mit dem Namen „Ttal“딸 setzt sich auf Gugak-Musikern zusammen, die traditionelle koreanische Musik mit pakistanischer Musik kombinieren. Bei dem Tabla handelt es sich um zwei Trommeln. Eine Trommel besteht aus Holz, mit der höhe Töne erzeugt werden, während mit der anderen aus Messing tiefe Töne erzeugt werden. Die zwei Trommeln werden nebeneinander platziert, um mit beiden Händen die verschiedenen Töne zu produzieren. Das indische Harmonium ähnelt einem Akkordeon, doch während das Akkordeon in der Regel über die Schultern gehängt wird, wird das indische Harmonium wie eine Orgel auf dem Boden platziert. Das Lied „Baechigi“ wurde von Fischern aus der Region Hwanghae gesungen, wenn sie nach gelben Umberfischen fischten.
Bei dem nächsten Stück kommt das koreanische Instrument Cheolhyeongeum철현금 zum Einsatz, das von der westlichen Gitarre inspiriert wurde. Es wurde in den 1940er Jahren von Kim Yeong-cheol김영철 entwickelt, einem anerkannten koreanischen Seiltänzer sowie talentierten Musiker. Kim soll eines Tages einer Eingebung folgend eine Gitarre auf den Boden gelegt haben, um dann auf ihr zu spielen. Obwohl die Gitarre sich in ihrer äußeren Form von dem Geomungo거문고 oder anderen koreanischen Saiteninstrumenten unterscheidet, konnte Kim auch auf ihr mit der linken Hand auf die Saiten drücken und mit der rechten Hand die Saiten zupfen. Kim Yeong-cheol experimentierte daraufhin mit unterschiedlichen Materialien und Formen, um ein neues Instrument zu erschaffen. Seine Bemühungen führten am Ende zur Entwicklung des Cheolhyeongeum, das wie beim Geomungo mit einem Suldae gezupft wird, doch mit seinen Saiten aus Stahl ganze andere Klänge erzeugt und so die alten Lieder in ganz neue Klangfarben hüllt.
Musik
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