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Kultur

Volksmärchen: „Kongjwi und Patjwi“

2020-05-05

ⓒ Getty Images Bank

Vor langer, langer Zeit lebte ein Ehepaar, das tief darüber betrübt war, dass es kein Kind bekam. Die beiden Eheleute besuchten berühmte buddhistische Tempel im ganzen Land, um für ein Kind zu beten. Und schließlich wurden sie belohnt bekamen eine schöne Tochter, die sie Kongjwi nannten und von ganzem Herzen liebhatten. Doch noch bevor das Mädchen 100 Tage alt wurde, starb seine Mutter.


Als Kongjwi vierzehn wurde, nahm sich ihr Vater eine neue Frau, die bereits eine Tochter aus ihrer früheren Ehe hatte. Dieses Mädchen hieß Patjwi und war ein Jahr jünger als Kongjwi. Die Stiefmutter arbeitete hart im Haus und behandelte Kongjwi freundlich. Der Vater war darüber sehr glücklich. Nun war es aber so, dass die Nettigkeit der Stiefmutter gegenüber Kongjwi nur gespielt war. Wenn ihr Mann nicht in der Nähe war, verhielt sie sich herrisch und gemein. 


Eines Tages wusch Kongjwi das Geschirr ab. Da kam Patjwi und schlug es absichtlich zu Boden. Die Stiefmutter tat überrascht und rief ihren Mann in die Küche.

„Ich habe sie gebeten, den Abwasch zu machen, aber dann hat sie das Geschirr einfach auf den Boden geworfen“, behauptete die Stiefmutter

„Nein Mutter. So war es nicht“, rief Kongjwi.

„Nun hör dir das an. Sie wagt es, mir zu widersprechen. „

„Ich habe dich angehalten, sie respektieren wie deine leibliche Mutter. Wie kannst du es wagen, einem Erwachsenen zu widersprechen? “, sagte der Vater.


Eines Tages forderte die Stiefmutter Kongjwi auf, den harten, steinigen Boden mit einer Holzhacke zu bearbeiten, während Patjwi für den weichen Boden eine Eisenhacke bekam. Patjwi hatte es leicht und war schnell mit der Arbeit fertig. Kongjwi jedoch mühte sich. Als wäre alles nicht schon schlimm genug, brach ihr nun auch noch die Holzhacke und sie konnte überhaupt nicht mehr weiterarbeiten. Sie brach in Tränen aus. Da kam plötzlich eine schwarze Kuh vom Himmel herabgeflogen.


„Kongjwi, weine nicht“, sprach die Kuh.

„Wer bist du?“, fragte Kongjwi.

„Hör nun auf zu weinen und probiere diese Früchte. Du musst hungrig sein.“

„Oh, danke.“

„Der Himmel weiß, wie gutherzig du bist. Nimm diese Eisenhacke und arbeite damit weiter.“

„Oh, vielen Dank.“

„Ich werde diese Früchte mit nach Hause nehmen und sie mit Patjwi teilen. Aber erst erledige ich die Feldarbeit", sagte Kongjwi zu sich.


Als Kongjwi nach Hause kam, schalt die Stiefmutter sie: „Wo hast du die Früchte gestohlen? "

„Ich habe sie nicht gestohlen. Eine schwarze Kuh, die vom Himmel herabkam, hat sie mir gegeben.“

„Was? Eine schwarze Kuh vom Himmel? Du ungezogenes Mädchen, lügst du mich jetzt an? Nun, du bist ja sicher schon satt, Die Früchte behalten wir für uns, Patjwi.“

So war jeder Tag eine Tortur für das arme Mädchen ...

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