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Kultur

Brennholz und Holzfäller

#Musik verbindet l 2020-06-03

Musik verbindet


In der Vergangenheit gingen die Menschen in die Bergwälder, um für das Heizen und Kochen Brennholz zu hacken. Es war keine leichte Arbeit, im Herbst auf die Berge zu steigen, um dort so viel Holz zu sammeln, dass man damit den Winter überstehen konnte. Die Berge nahe des Dorfes waren für gewöhnlich Privatbesitz und somit nicht zugänglich, weshalb man oft weite Strecken zurücklegen musste, um an Brennholz zu kommen. Für das einfache Volk war es zudem nicht einfach, das Holz aus den Bergwäldern wegzutransportieren. Deshalb gab es den Beruf der Holzfäller, die das Holz fällten und es auf dem Markt verkauften. Die Holzfäller der Region Gyeongsang sangen bei der Arbeit gern das Lied „Eosayong”어사용, dessen Inhalt mitunter anzüglich und direkt sein konnte. Schließlich arbeiteten die Holzfäller für gewöhnlich allein und mussten auf niemanden Rücksicht nehmen. Im Lied beklagten sie ihr Junggesellendasein, ihre Einsamkeit, ihre Armut und ihren Hunger, während andere mit mehr Glück in eine reiche Familie geboren wurden. 


Hatte man im Herbst nicht genug Brennholz beisammen, musste man im Winter den schneebedeckten Berg hinaufsteigen, um mehr Holz zu bekommen. 

Auf den Bergpfaden hatte sich nicht selten Eis gebildet, wodurch sie glatt und rutschig wurden. Und auf dem Rückweg erschwerte die schwere Holzladung auf dem Rücken zusätzlich ein sicheres Voranschreiten. Vielen Koreanern ist der Name Byeon Gang-seo변강쇠 als ein Symbol für Männlichkeit und große Libido bekannt. Über ihn gibt es auch einige Lieder wie das Pansori „Byeongangsoe Taryeong“변강쇠타령 oder das „Seodosori Byeongangsoe Taryeong“서도소리 변강쇠타령, ein Volkslied aus der westlichen Region des Landes. Allerdings sind nicht vielen diese Stücke bekannt. In diesen wird Byeong Gang-soe als ein Taugenichts dargestellt, der schweren Arbeiten lieber aus dem Weg geht. An einem Wintertag bricht er aber dann doch auf, um in den Bergwäldern Holz zu hacken, nachdem seine Frau Ong-nyeo옹녀 ihn dazu genötigt hatte. Allerdings er ist zu faul, um tatsächlich die Arbeit durchzuführen. Deshalb zieht er stattdessen eine am Wegesrand stehende hölzerne Totem-Wächterfigur aus dem Boden und hackt diese kurz und klein. Diese aus Faulheit begangene Tat kommt ihm aber teuer zu stehen. Denn die Totem-Wächterfigur belegt Byeong Gang-soe beim Verbrennen im Ofen mit einem Fluch, der alsbald seine Wirkung zeigt. Einige Tage später stibt nämlich der bis dahin so robuste Byeong Gang-soe eines plötzlichen Todes. 


Holz war in der Vergangenheit das Hauptmaterial bei dem Bau von Gebäuden und Booten. Es wurde zudem bei der Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten und Werkzeugen verwendet. Viele Lieder über Boote oder das Fischen gibt es in der küstennahen Region Incheon. Ein Lied ist das „Judaesori”주대소리, das von den Fischern beim Seilknüpfen gesungen wurde. Das Judaesori beginnt mit dem „Lied der Bäume“, denn einmal im Jahr wurden Bäume gefällt, um daraus das Judae herzustellen, ein Gestell aus Holz, das beim Seilknüpfen eingesetzt wurde. In dem Lied wird eine Reihe von Bäumen aufgezählt und passend zu jedem Baum werden unterhaltsame Geschichten zum Besten gegeben. Es ist erstaunlich zu hören, wie viele Baumarten es in Korea gibt, und die Geschichten zu den Bäumen offenbaren viel Witz und Humor, mit denen die Menschen von damals reichlich ausgestattet zu sein schienen. Ähnliches gilt übrigens auch für die vielen Volksmärchen, die von Generation zu Generation immer wieder in veränderter Form weitergegeben wurden und wohl als Ergebnis eines langen Verfeinerungsprozesses gesehen werden können. 


Musik

  1. „Jigae Eosayong“, gesungen von Shin Eui-geun 지게 어사용 / 소리 신의근
  2. „Seodosori Byeongangsoe Taryeong“, gesungen von Lee Eun-gwan 서도소리 변강쇠타령 / 소리 이은관
  3. „Lied der Bäume“, gesungen von Park I-seop 주대소리 중 나무타령 / 소리 박이섭

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