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Kultur

Traditionelle Blasinstrumente

#Musik verbindet l 2020-06-10

Musik verbindet


Zur Zeit des Vereinigten Silla-Reiches wurden Musikinstrumente so hoch geschätzt, dass Instrumente wie das Saiteninstrument Geomungo거문고 oder die Bambusflöte Manpasikjeok만파식적 in einem besonderen Speicher aufbewahrt wurden. Zu den drei wichtigsten Saiteninstrumenten zählen das Gayageum가야금, das Geomungo und die Bipa비파. Und zu den drei Blasinstrumenten gehören die Bambusflöten, die in ihrer Größe – von groß nach klein – in Daegeum대금, Junggeum중금 und Sogeum소금 unterschieden wurden. Von diesen erfreuen sich die Saiteninstrumente Gayageum und Geomungo sowie die Bambusflöte Daegeum auch heute noch größter Beliebtheit. Das Wissen um die richtige Spielweise der Bipa-Laute ging leider im Laufe der Zeit verloren, aber koreanische Musiker ließen sich von den Spieltechniken der chinesischen Bipa anregen und adaptierten diese für die koreanische Musik. Die Bambusflöte Junggeum, die von ihrer mittleren Größe her zwischen der großen Daegeum-Flöte und der kleinen Sogeum-Flöte einzuordnen ist, fehlt bedauerlicherweise unter den gegenwärtig gespielten Blasinstrumenten. Und bei der heutigen Sogeum-Flöte handelt es sich eigentlich um ein modernes Instrument, das lediglich mit dem alten Namen versehen wurde. Das Originalinstrument verschwand nämlich bereits zur Zeit des Vereinigten Silla-Reiches vor über 1000 Jahren. Bei der Sogeum-Flöte von heute fehlt das sogenannte Cheonggong청공, eine Öffnung zwischen der Mundöffnung und den Grifflöchern, die so typisch für die traditionellen Blasinstrumente ist. Diese spezielle Cheonggong-Öffnung ist mit einer dünnen Membran aus Schilfrohr, dem „Cheong“, bedeckt, welches der Bambusflöte Daegeum ihren so charakteristischen Klang verleiht. Einige ziehen aus diesem Grund den klaren Klang der modernen Sogeum-Flöte dem eher gewöhnungsbedürftigen, schnarrenden Klang der traditionellen Daegeum-Flöte vor. 


Die drei bekannten traditionellen Blasinstrumente werden nach ihrer Größe unterschieden. Je kleiner das Instrument ist, desto höher ist der Klang. Von allen Blasinstrumenten, die heute in Korea verwendet werden, können mit dem Sogeum die höchsten Töne erzeugt werden. Ein anderes Instrument mit ähnlicher Klangfarbe wie das Sogeum ist das Danso. Auch das Danso ist klein und es ist einfach zu erlernen, weshalb es oft in der Grundschule beigebracht wird. Während das Sogeum quer gehalten wird, wird das Danso, wie bei einer Blockflöte, längs gehalten. Es besitzt nur fünf Grifflöcher, was es schwierig macht, eine große Bandbreite von Tönen zu erzeugen. Doch für das Spielen traditioneller koreanischer Volkslieder reichen sie allemal. Die Klangfarbe vom Danso passt wunderbar zu dem vom Saenghwang생황, eine Art koreanische Mundorgel. Diese zwei Instrumente tauchen deshalb in Instrumentalstücken häufig zusammen auf, wie beispielsweise in dem Stück „Suryongeum“수룡음, was übersetzt bedeutet „Klang des Wasserdrachen“. Ein bekanntes Danso-Stück ist „Frühling am Wachposten“, das 1965 von dem nordkoreanischen Komponisten Gong Yeong-song공영송 geschrieben wurde. Das Stück wurde zu einem Gayageum-Stück abgeändert und erfreute sich auch in Südkorea großer Beliebtheit, worauf es dann wieder für das Danso sowie Streichinstrumente umgeschrieben wurde. 


Die Danso-Flöte wurde zum Ende der Joseon-Zeit erfunden, während es die Tungso퉁소-Flöte bereits seit der Goryeo-Zeit gab. Das Tungso wird wie die Danso-Flöte längs gehalten, besitzt allerdings wie die quer gehaltene Daegeum-Flöte ein Membranloch. Das Instrument war so verbreitet, das es selbst in einem alten koreanischen Sprichwort erwähnt wird. So heißt es: „ein Tungso in einem Raum“, was bedeutet, dass eine Person außerhalb ihres kleinen Kreises von nichts weiß. In der Joseon-Zeit war das Tungso Teil des königlichen Orchesters, das die Jongmyo-Ritualmusik aufführte. Mit der Zeit wurde das Instrument jedoch immer seltener gespielt und heute wird es nur noch für den Bukcheong-Löwentanz aus der Region Hamgyeong hervorgeholt. Glücklicherweise haben junge traditionelle Musiker das Tungso für sich wieder neu entdeckt, sodass es bei ihnen nun wieder häufiger zum Einsatz kommt.


Musik

  1. „Lied für Ran“, gespielt am Sogeum von Han Chung-eun 란을 위한 노래 / 소금 한충은
  2. „Frühling am Wachposten“, gespielt am Danso von Lee Yong-gu, am Gayageum von Mun Yang-suk u.a. 초소의 봄 / 단소 이용구, 가야금 문양숙 외
  3. „Löwentanz“, gespielt am Tungso von Dong Seon-bon und Go Jang-uk 사자춤, 파연곡 / 퉁소 동선본, 고장욱

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