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Kultur

Kang So-chun: „Das Fotostudio der Träume“

2020-07-28

ⓒ Getty Images Bank

Die Geschichte beginnt an einem warmen Frühlingstag, als ein zwanzigjähriger Mann unter einem blühenden Baum ein seltsames Hinweisschild entdeckt.



„Zum Studio, das Träume fotografiert. 20 Kilometer östlich. 

Ohne mich weiter um die hellrosa Blüten zu kümmern, machte ich mich auf die Suche nach diesem „Fotostudio, das Träume fotografiert“. Ich folgte einem schmalen Bergweg, der nach Osten führte, und kam zu einem kleinen Haus. Als ich dort ankam, konnte ich nicht anders, als ein bisschen enttäuscht zu sein. An der Tür hing ein Schild.

„Das Fotostudio, das Träume fotografiert, ist umgezogen. An einen Ort etwa 20 Kilometer weiter südlich“. 

Ich ging nun nach Süden. Nachdem ich die gleiche Strecke wie zuvor zurückgelegt hatte, entdeckte ich ein anderes Haus. Aufgeregt rannte ich darauf zu.

Meine Enttäuschung war noch größer als beim ersten Mal. Dort an der Tür hing ein weiteres Schild mit den gleichen Worten. Nein, ein Wort war anders. Anstelle von „20 Kilometer südlich“ stand hier „20 Kilometer westlich“.

Ich zögerte eine Weile. Aber ich beschloss, mich noch einmal darauf einzulassen und ging nun nach Westen.

Endlich erreichte ich das Studio, das Träume fotografierte ... 




Kang So-chun (1915-1961) schrieb Romane, Gedichte und Kinderbücher. Seine Erzählung „Das Fotostudio der Träume“ wurde 1954 veröffentlicht, ein Jahr nach dem Waffenstillstand des Koreakrieges. Das ganze Land lag zu dieser Zeit in Trümmern und das koreanische Volk war immer noch versunken im Schmerz über den Krieg und die Spaltung des Landes.

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